Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte starteten am Freitag mit Kursverlusten in den Handelstag und präsentierten sich zu Beginn des vierten Quartals in schwacher Verfassung. Auf die Stimmung drückte weiterhin die Sorge über eine Änderung der Geldpolitik der Zentralbanken.
Bis 8:25 Uhr MEZ sank der DAX um 1,1%, der CAC 40 in Frankreich um 1% und der FTSE 100 in London um 0,8%.
Diese Einbußen sind eine Folge des schwachen Handelstages am Freitag in Asien. Dort erlitt der Nikkei-Index ein Minus von mehr als 2 %. Unterdessen blieben die Börsen in Hongkong und auf dem chinesischen Festland geschlossen. Auch an der Wall Street kam es zu starken Kursrückgängen: Der Leitindex Dow Jones Industrial Average verlor 500 Punkte oder 1,6 %.
Die enttäuschenden Nachrichten setzten sich am Freitag fort: Die deutschen Einzelhandelsumsätze stiegen im August um 1,1% im Vergleich zum Vormonat. Dies stellte zwar eine Erholung gegenüber dem revidierten Rückgang von 4,5% im Vormonat dar, lag aber unter dem erwarteten Anstieg von 1,5%.
Auf der Unternehmensseite stachen vor allem die Aktien von Daimler (DE:DAIGn) hervor. Sie verloren 2,6%. Die Aktionäre des deutschen Autobauers stimmen über ein mögliches Spin-Off der Lkw-Sparte aus dem Luxuswagengeschäft von Mercedes-Benz ab. Ein ähnlicher Schritt von Volkswagen (DE:VOWG) (DE:{22402|VOWG_p}} vor zwei Jahren führte jedoch kaum zu einer Wertsteigerung der Lkw-Sparte Traton (DE:8TRA).
Im Gegensatz dazu verzeichneten die Aktien britischer Einzelhändler herbe Verluste. Hintergrund sind die möglichen Auswirkungen einer restriktiveren Fiskalpolitik auf die Verbraucherausgaben, die von den Anlegern berücksichtigt werden. Die britische Regierung will ihre umfangreiche Unterstützung während der Pandemiezeit zurückfahren. Die Aktien von AO World brachen um 17 % ein, nachdem der aktuelle Halbjahresbericht des Unternehmens eine Verlangsamung des Umsatzwachstums erkennen ließ. Der Fast-Fashion-Konzern Boohoo rutschte mit minus 2,1 % auf ein 18-Monats-Tief. Der Wettbewerber ASOS verbuchte ebenfalls Verluste und fiel auf ein 16-Monats-Tief. JD Sports Fashion sanken um 4,3 %.
Die Weltbörsen zeigen sich derzeit aufgrund der anhaltend hohen Inflation verunsichert, während sich das Wachstum scheinbar verlangsamt. Vor diesem Hintergrund konzentrieren sich die Anleger auf die Veröffentlichung wichtiger Inflationsdaten am Freitag und die mögliche Reaktion seitens der Europäischen Zentralbank.
Bis 8:35 Uhr MEZ war der US-Rohöl-Future 0,3 % im Minus bei 74,83 USD pro Barrel und der Brent-Kontrakt büßte 0,2 % auf 78,12 USD ein.
Der Gold-Future fiel 0,2 % auf 1.754,35 USD pro Unze, während der EUR/USD 0,1 % auf 1,1587 zulegen konnte.