Dublin, 16. Okt (Reuters) - Die wirtschaftliche Lage im Euro-Raum rechtfertigt aus Sicht von Irlands Notenbankchef Gabriel Makhlouf derzeit keine neuen geldpolitischen Stützungsschritte. "Aus meiner Sicht glaube ich nicht, was die Geldpolitik betrifft, dass es einen Monat nach unseren bisherigen Projektionen neue Hinweise gibt, die unsere Auffassung ändern", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) dem Sender Bloomberg TV am Freitag. Bis zum nächsten Treffen könne sich das aber noch ändern.
Die EZB hatte erst im September neue Prognosen zur Wirtschafts- und Inflationsentwicklung veröffentlicht. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter ist für den 29. Oktober anberaumt. Volkswirte rechnen damit, dass die EZB angesichts steigender Infektionszahlen und neuer Eindämmungsmaßnahmen in vielen Ländern bis zum Jahresende weitere geldpolitische Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft beschließen wird.
Makhlouf erwartet allerdings nicht, dass es zu den gleichen wirtschaftlichen Schäden kommt wie beim Lockdown in den Monaten April und Mai. Unternehmen und Haushalte hätten inzwischen gelernt, sagte der Währungshüter.