München, 10. Dez (Reuters) - Der börsennotierte Finanzinvestor DBAG DBANn.DE legt ihren bisher größten Beteiligungsfonds auf. Der DBAG Fund VIII soll 1,1 Milliarden Euro schwer werden, gut eine Milliarde Euro hat die Deutsche Beteiligungs-AG (DBAG) bereits dafür eingesammelt, wie sie am Dienstag in Frankfurt mitteilte. 255 Millionen Euro steuert die DBAG selbst bei, ein Viertel mehr als bei dem 1,01 Milliarden Euro schweren Vorgängerfonds, den sie erst vor knapp vier Jahren aufgelegt hatte. In drei Jahren hatten der Fonds und die DBAG zusammen acht Unternehmen gekauft. Der Finanzinvestor will sich auch künftig auf mittelständische Firmen im Wert von 75 bis 250 Millionen Euro konzentrieren. Dabei behält sich die DBAG vor, in länger laufende Minderheitsbeteiligungen nur aus der eigenen Bilanz - also ohne den Fonds - zu investieren.
Zwei solcher Minderheitsbeteiligungen, Novopress und Inexio, haben der DBAG das Geschäftsjahr 2018/19 (per Ende September) gerettet. Allein der Verkauf des Glasfasernetz-Betreibers Inexio an die schwedische Beteiligungsfirma EQT EQTAB.ST , brachte ihr einen Extragewinn von 30 Millionen Euro. Insgesamt stieg das Nettoergebnis der DBAG damit auf 45,9 (Vorjahr: 29,7) Millionen Euro, obwohl die Beteiligungen etwa aus der Autozuliefer- und der Windkraft-Branche schwächelten. Vorstandssprecher Torsten Grede sieht sich in seiner Strategie bestätigt, nicht mehr nur in den Maschinenbau und Industrie-Dienstleister zu investieren, sondern die DBAG breiter aufzustellen. Die Dividende soll auf 1,50 (1,45) Euro steigen.
Für das neue Geschäftsjahr gibt sich die DBAG vorsichtig: "Wir erwarten insbesondere für die Industrieunternehmen im Portfolio eine eher gedämpfte Entwicklung", sagte Grede. Es werde angesichts der schwachen Konjunktur länger dauern, bis sie im Wert stiegen. Das Konzernergebnis werde 2019/20 zwischen 28 und 37 Millionen Euro erwartet.