* Anstieg der Konsumausgaben können Sorgen nicht lindern
* Auch Übernahmen lassen Anleger kalt
(neu: aktuelle Kurse, Zitat, UAL/Continental, Dax)
New York, 30. Aug (Reuters) - Die Furcht vor einem Rückfall
in die Rezession hat die US-Börsen auch zu Beginn der neuen
Woche belastet. Der größte Anstieg bei den US-Konsumausgaben
seit vier Monaten konnte die Sorgen nicht lindern. Die
überraschende Spendierfreude der amerikanischen Verbraucher sei
nicht von Dauer, fürchteten Anleger. Erst müsse sich die Lage
auf dem Arbeitsmarkt verbessern, damit die Kunden langfristig
wieder tiefer in die Tasche greifen und so die heimische
Wirtschaft stützen. Am Montag lockte auch das sich weiter
drehende Übernahmekarussell die Anleger nicht aus der Defensive.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte fiel bis zum New
Yorker Mittagshandel um 0,7 Prozent auf 10.084 Punkte. Der
breiter gefasste S&P-500<.SPX> verlor 0,7 Prozent auf 1057
Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gab 0,8
Prozent nach und notierte bei 2137 Stellen. In Frankfurt schloss
der Dax<.GDAXI> 0,7 Prozent leichter bei 5912 Punkten.
Die US-Bürger haben ihre Konsumausgaben im Juli um 0,4
Prozent gesteigert und damit etwas stärker als von
Finanzexperten erwartet. Auch die persönlichen Einkommen
legten etwas zu. "Die Konsumausgaben waren immerhin etwas besser
als erwartet", aber die Einkommenszahlen stellten sich etwas
schlechter dar", sagte Analyst Joe Saluzzi von Themis Trading.
Burt White von LPL Financial sieht die Unternehmen in der
Pflicht: Ohne eine Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt
würden die Verbraucher nicht dauerhaft mehr ausgeben.
"Irgendwann müssen die Unternehmen ihren Beitrag leisten und
Leute einstellen." Der private Verbrauch macht in den USA gut
zwei Drittel der Wirtschaftsleistung aus.
Auf Unternehmensseite standen Übernahmefantasien im
Mittelpunkt. Nach wochenlangen Spekulationen legte der
französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis am Sonntag ein 18,5
Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot für den
US-Biotechnologiekonzern Genzyme vor. Genzyme lehnte ab
und erklärte, keine Verhandlungen mit Sanofi aufnehmen zu
wollen.[ID:nLDE67T1DR] Die Hoffnung auf ein höheres Gebot trieb
die Genzyme-Aktie um 3,9 Prozent nach oben.
Das Übernahmeduell um den Datenspeicher-Spezialisten
3PAR geht weiter: Der US-Computerriese Dell
prüft, ob der Konzern das erneut aufgestockte Angebot des
Rivalen Hewlett-Packard abermals überbieten wird.
Dell-Papiere legten um 2,2 Prozent zu, HP-Papiere gewannen 2,3
Prozent. Mit den 3PAR-Titeln ging es dagegen fast 3,4
Prozent bergab.[ID:nLDE67T1CA] Intel setzte unterdessen
seine Einkaufstour fort. Für 1,1 Milliarden Euro übernimmt der
weltgrößte Chipkonzern die Mobilfunksparte des deutschen
Halbleiterkonzerns Infineon.[ID:nLDE67T1CA] Die
Intel-Aktie reagierte mit einem Abschlag von 1,9 Prozent.
Die Aktie von Cogent schnellte um rund 20 Prozent in
die Höhe. Der Mischkonzern 3M kündigte an, den
Spezialisten für biometrische Scanner für knapp eine Milliarde
Dollar zu kaufen und damit sein Geschäft mit Sicherheitstechnik
zu stärken. Die 3M-Aktie gab 0,9 Prozent nach.
Die Anteilsscheine von United Airlines und
Continental verteuerten sich um 2,4 und 1,4 Prozent. Die
Anleger zeigten sich erfreut, dass die US-Kartellbehörden grünes
Licht für die Fusion zur weltweiten Nummer eins gaben.
(Reporter: Chuck Mikolajczak; bearbeitet von Elke Ahlswede;
redigiert von Kerstin Dörr)
