Bei der Fresenius-Aktie (ETR:FREG) (WKN: 578560) liegt frischer Wind in der Luft. Im späten deutschen Handel schafften die Anteilsscheine zwischenzeitlich ein Plus von 2 %. Wobei es nicht die Aktienkursperformance war, die ausschlaggebend für diese Schlagzeile ist.
Nein, sondern es gibt einen Wechsel bei der Top-Personalie. CEO und Konzernchef Stephan Sturm verlässt zum 1. Oktober den Gesundheitskonzern. Für den noch amtierenden Lenker übernimmt zukünftig Michael Sen, derzeit Vorstand des Konzernbereichs Kabi.
Aber was bringt das für die Fresenius-Aktie? Eine interessante Frage. Stellen wir ein paar Überlegungen diesbezüglich an.
Fresenius-Aktie: Neuer Top-Manager Dass wir bei der Fresenius-Aktie einen neuen Top-Manager bekommen, könnte einen Wandel einläuten. Die Hoffnung vieler Investoren dürfte dabei sein, dass auch der Aktienkurs wieder in eine andere Richtung tendiert. Seitdem Stephan Sturm das Zepter übernommen hat, sind die Anteilsscheine schließlich von über 60 Euro bis auf derzeit ca. 25 Euro eingebrochen. Wobei wir ihm natürlich nicht alles ankreiden können und auch nicht sollten.
Aber die Fresenius-Aktie verdient in Teilen einen neuen, frischen Wind. In den vergangenen Jahren hat es wenig Veränderungen gegeben, die die Werte des Gesamtkonzerns offenbarten. Helios ist ein Konzernbereich gewesen, der unter dem bisherigen Management zwar konsequent per Zukäufe verstärkt worden ist. Auch kleine Übernahmen und Zukäufe hat es gegeben. Aber nichts, das entweder die inneren Werte geborgen hätte oder eine klare, bessere Tendenz zeigen konnte. Auch der Gesamtkonzern ist inzwischen seit vier Geschäftsjahren auf Stagnationskurs. Das führte inzwischen zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von lediglich 8 und einer Dividendenrendite von ca. 3,7 %. Historisch günstig, keine Frage. Aber es zeigt eben, wie wenig optimistisch die Investoren auf den Gesundheitskonzern blicken.
Ein neuer Manager bei der Fresenius-Aktie sollte daher ein Gespür für Wachstumsmöglichkeiten mitbringen. Oder offen sein, um die Werte, die in der Konzernstruktur vorhanden sind, herauszulösen. Auch wäre denkbar und zielführend, Wege zu finden, um die Verschuldung des DAX-Konzerns zu reduzieren. Aber es gilt gleichzeitig auch, die Werte zu erhalten und insbesondere die historisch stabile Dividende zu schützen. Gelingt das, könnte sich der frische Wind auch im Aktienkurs zeigen.
Keine einfache Mission Bei der Fresenius-Aktie dürfte die Mission jedoch nicht so einfach sein. Man mag fast sagen, es kann kaum schlechter werden. Aber die Baustellen rund um Medical Care und das insgesamt schwache Konzernwachstum halten seit geraumer Zeit an. Bislang hat es noch kein Kraut gegen das schwächelnde Wachstum gegeben. Wer weiß: Vielleicht findet der neue Top-Manager ja ein Mittel. Es gibt jedenfalls ein Quäntchen Hoffnung dahin gehend.
Der Artikel Fresenius-Aktie: Endlich frischer Wind!?! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.
Motley Fool Deutschland 2022