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Führende Stimmrechtsberater lehnen Sonderprüfer bei Uniper ab

Veröffentlicht am 16.05.2018, 15:23
© Reuters. FILE PHOTO: A logo of German energy utility company Uniper SE
EONGn
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- von Tom Käckenhoff und Christoph Steitz

Düsseldorf/Frankfurt (Reuters) - Die beiden weltgrößten Stimmrechtsberater lehnen einen Sonderprüfer beim Energiekonzern Uniper ab.

ISS und Glass Lewis empfahlen am Mittwoch den Uniper-Aktionären, auf der Hauptversammlung im Juni gegen den Antrag auf Einsetzung eines Sonderprüfers zu stimmen. Der Aktionärsvertreter ISS erklärte, er sehe keine Notwendigkeit für eine Untersuchung, ob das Verhalten des Uniper-Managements beim Vorstoß des Rivalen Fortum korrekt gewesen sei. Dies verursache nur weitere Kosten. Ähnlich äußerte sich die Beratungsfirma Glass Lewis. Es gebe nach derzeitigem Stand keine ausreichenden Beweise dafür, dass das Management von Uniper seine Pflichten verletzt haben. Die Luxemburger Aktionärin Cornwall fordert dagegen, die Abwehrmaßnahmen des Uniper-Managements gegen einen Einstieg der finnischen Fortum unter die Lupe zu nehmen.

Hinter Cornwall steht der Hedgefonds Elliott, der nach letzten Angaben mehr als sieben Prozent an Uniper hält. Branchenexperten gehen davon aus, dass Elliott und der ebenfalls bei Uniper eingestiegene Investor Knight Vinke, der auf rund fünf Prozent kommt, darauf setzen, dass Fortum später eine höhere Offerte für Uniper vorlegt, um die Mehrheit zu übernehmen. Dieser Weg ist verbaut, seitdem kürzlich die Behörden in Russland Fortum untersagt haben, mehr als 50 Prozent der Anteile zu erwerben. Uniper betreibt mehrere Kraftwerke in Russland, wozu auch eine als strategisch wichtige Anlage zur Trinkwasseraufbereitung gehört. Von Elliott war am Mittwoch zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Knight Vinke wollte sich nicht äußern. Auch Investoren wie Großaktionär BlackRock, die Fondsgesellschaft Union Investment oder Deka Invest hielten sich bedeckt.

Der Sonderprüfer soll dem Antrag zufolge etwaige Pflichtwidrigkeiten und Gesetzesverstöße des Vorstands aufdecken. Er soll auch prüfen, ob Schadenersatzforderungen gegen den Uniper-Vorstand geltend gemacht werden können.

E.ON (DE:EONGn) KÖNNTE ZÜNGLEIN AN DER WAAGE SPIELEN

Uniper-Chef Klaus Schäfer stemmt sich seit dem vergangenen Jahr gegen eine Übernahme durch Fortum. Schützenhilfe bekam Schäfer auch aus Kreisen der Aktionäre. Eine Sonderprüfung wäre ein überflüssiges Ablenkungsmanöver, erklärte der Investor Odey Asset Management, der 1,56 Prozent der Uniper-Anteile hält. Der Vorstand leiste hervorragende Arbeit. "Wir sehen keinen Sinn in diesem Antrag und raten auch anderen, dagegen zu stimmen", sagte Firmengründer Crispin Odey der Nachrichtenagentur Reuters.

© Reuters. FILE PHOTO: A logo of German energy utility company Uniper SE

E.ON hat Fortum sein Uniper-Restpaket von 47 Prozent für 3,8 Milliarden Euro verkauft. Da noch nicht alle Genehmigungen vorliegen, dürfte E.ON bei der Hauptversammlung am 6.Juni eine entscheidende Rolle zukommen. Sollte E.ON für die Einsetzung eines Sonderprüfers stimmen oder sich der Stimme enthalten, könnte Elliott mit seinen Stimmrechten großen Druck aufbauen. E.ON verwies am Mittwoch auf Aussagen von Konzernchef Johannes Teyssen vor wenigen Tagen. Man werde sich alle Positionen anhören und dann entscheiden, hatte der Manager gesagt. "Aber wir haben noch ein paar Wochen bis zum 6. Juni und dann werden wir sehen. Aber nochmal, das ist für uns jetzt nichts, wo große Aufregung herrscht."

Fortum hatte die Uniper-Führung nach der Entscheidung in Russland scharf kritisiert. "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass das Uniper-Management in Russland aktiv gegen die Transaktion gearbeitet hat", beklagte Fortum-Chef Pekka Lundmark. Dies sei bedauerlich, da Fortum und Uniper zusammenarbeiten müssten, um für beide Seiten Werte zu heben.

Uniper wollte sich am Mittwoch nicht zu dem Fall äußern. Schäfer hatte den vorstoß zurückgewiesen. "Als Vorstand von Uniper haben wir die Interessen unserer Aktionäre zu wahren und zu schützen. Und zwar, wenn es geht, aller. Das tun wir – jeden Tag aufs Neue. Und deswegen bin ich sehr zuversichtlich, dass dieser Antrag auf der Hauptversammlung keine Mehrheit finden wird."

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