Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-amerikanische Aktienmarkt dürfte nach vorläufigen Berechnungen im Minus eröffnen. Die Investoren befürchten, dass die Handelsspannungen zwischen den USA und China auch nach der Unterzeichnung der Vereinbarung noch lange anhalten werden
Die S&P 500 Futures handelten bis 13:10 Uhr 2 Punkte oder 0,2% tiefer, die Nasdaq 100 Futures sind um 1 Punkt oder 0,1% gefallen, während der Dow Jones 30 Futures 24 Punkte oder 0,1% verlor.
Insgesamt bleibt der Tenor aber sehr positiv, denn die Zugewinne an den Aktienmärkten im Januar dürften so hoch ausfallen wie seit sieben Jahren nicht mehr. Seit 66 Handelstagen hat die Wall Street keinen Pullback über 1% erlebt.
Die USA und China werden voraussichtlich am Mittwoch in Washington das "Phase Eins"-Handelsabkommen unterzeichnen. Die Unterzeichnung ist für 17.30 Uhr geplant. Eigentlich hatte man die Hoffnung gehabt, dass dies eine Abschwächung der handelspolitischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten bedeutet, doch über Nacht haben Kommentare von US-Finanzminister Steven Mnuchin das Gegenteil bewiesen.
"Die Zölle werden so lange bestehen bleiben, bis es eine zweite Phase gibt. Wenn der Präsident schnell eine Phase zwei erreicht, wird er die Aufgabe der Zölle als Teil der zweiten Phase in Betracht ziehen", sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Dienstag vor Journalisten. "Wenn nicht, dann gibt es keine Zollerleichterungen. Es hat also nichts mit der Wahl oder etwas anderem zu tun. Es gibt keine geheimen Absprachen."
Mit Spannung blicken die Anleger auch auf den zweiten Tag der US-Berichtssaison.
Die Bank of America (NYSE:BAC) hat die Erwartungen leicht überboten. Der Gewinn je Aktie im vierten Quartal lag bei 0,74 Dollar, wie die zweitgrößte amerikanische Bank am Mittwoch mitteilte. Erwartet wurden 0,68 Dollar. Auch der Umsatz übertraf mit 22,49 Milliarden Dollar die Analystenschätzungen, die bei 22,35 Milliarden Dollar angesiedelt waren. Allerdings fiel der Gewinn im Gesamtjahr aufgrund gesunkener Zinsen um vier Prozent. Die Aktien der Bank of America legten nach den Zahlen um 0,7% zu.
JPMorgan Chase (NYSE:JPM) und Citigroup (NYSE:C) hatten am Dienstag im Vergleich dazu große Gewinnsteigerungen gemeldet.
Aus den Depots flogen die Aktien von Target (NYSE:TGT). Sie sanken um 9%. Der Einzelhändler teilte mit, dass die Weihnachtssaison schwächer als erwartet ausgefallen sei. Die Umsätze seien nur um 1,4% gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Konjunkturseitig stehen heute die {Erzeugerpreise für Dezember, der NY Empire State Manufacturing Index für Januar und die wöchentlichen Rohöllagerbestände auf der Agenda.
Die US-Ölsorte WTI verteuerte sich um 0,2% auf 58,32 Dollar je Barrel. Für die Nordseesorte Brent ging es um 0,1% nach oben auf 64,55 Dollar je Barrel.
Die Gold-Futures wurden an der New Yorker COMEX um 0,5% höher bei 1.551,65 Dollar gehandelt.