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Gazprom-Aktie: Rückzug von Deutschland bei Nord Stream 2?

Veröffentlicht am 04.09.2020, 08:58
Aktualisiert 04.09.2020, 09:05
Gazprom-Aktie: Rückzug von Deutschland bei Nord Stream 2?
GAZP
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Gazprom (MCX:GAZP) (WKN: 903276) und Nord Stream 2 besitzen ein neues, altes Problem: Die US-Regierung versucht mit Sanktionen die Fertigstellung des eigentlich für Ende des Jahres 2019 abgeschlossenen Baues zu verhindern. Dabei ist der Druck auf einzelne Beteiligte in letzter Zeit sehr hoch geworden.

Jetzt könnte sich jedenfalls das Blatt im Poker um die Pipeline wenden: Demnach scheint Deutschland beziehungsweise die Politik des Bundes sich zu überlegen, die eigene Position zu überdenken. Was das bedeutet? Gute Frage! Schauen wir daher einmal, was Investoren jetzt zu den neuesten Wendungen wissen sollten.

Der Fall Nawalny Sprengstoff für die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland könnte offenbar der Fall Alexej Nawalny sein. Demnach gebe es inzwischen die Bestätigung, dass der Kritiker des Kremls vergiftet worden sei. Das lässt den Verdacht eines bewussten Mordversuchs sehr konkret werden.

Die Grünen sind demnach mit der Forderung nach Sanktionen an vorderster Front: Demnach müsse es Konsequenzen geben und man könne den offenkundigen Mordversuch nicht für sich stehen lassen. Der Abbruch des Pipeline-Projekts sei die logische Konsequenz. Wobei die Grünen natürlich aus Umweltschutzgründen sowieso etwas gegen Nord Stream 2 haben dürften.

Etwas besonnener reagieren hingegen andere Politiker. Zumindest vorläufig solle man nicht das seit Jahren geplante und strategisch wichtige Projekt zur Disposition stellen. Außerdem glaube man zumindest nicht vorschnell, dass die russische Regierung beziehungsweise Wladimir Putin einen Mord in Auftrag gegeben habe. In der russischen Verwaltung könne es demnach Strukturen geben, die teilweise auch ein Eigenleben entwickeln würden. Im Fall Nawalny könnte das eine Rolle spielen.

Doch auch bei denjenigen, die nicht vorschnelle Konsequenzen fordern, gibt es einen Konsens: Der Fall Nawalny müsse von russischer Seite transparent aufgeklärt werden. Das wiederum zeigt: Der Druck auf Nord Stream 2 scheint in Anbetracht des Vergiftungsfalls zu steigen.

Nord Stream 2: Uneinigkeit als weitere Belastung? Für den Moment können wir es drehen und wenden, wie wir wollen: Nord Stream 2 sieht jetzt einen weiteren Belastungsfaktor auf sich zurollen. Die Einigkeit von Deutschland und der EU scheint jetzt auf der Kippe zu stehen. Die konkreter werdenden US-Sanktionen haben eigentlich für eine geschlossene Front gegen die US-amerikanische Bedrohung geführt.

Das wiederum kann zu einer Belastung werden. Wobei eine Frage im Raum steht: Wie soll die Energiesicherheit Deutschlands und der EU sichergestellt werden? Nord Stream 2 ist weiterhin eine Option. Eine weitere ist der Import von Erdgas aus den USA. Beides könnte Optionen darstellen, die nicht mehr favorisiert werden.

Letztlich dürfte eine Frage lauten: Von welcher Seite erhält man die größere Beständigkeit? Eine Frage, die durch die jüngsten Ereignisse unklarer geworden ist. Ein Problem, das wiederum Russland auch in die Karten spielen könnte.

Druck auf Gazprom-Aktie Gazprom könnte daher kurzfristig weitere Probleme besitzen. Der Fall Nawalny könnte die deutsche und europäische Politik spalten. Die niedrigen Öl- und Erdgaspreise sind natürlich eine weitere Belastung.

Investoren sollten allerdings chancenseitig auch bedenken, dass Gazprom mehr ist als Nord Stream 2. Mit Turkish Stream und Power of Siberia existieren zwei weitere Pipelines, deren Fertigstellung problemloser verläuft. Ob jetzt aber die Chancen oder die Risiken überwiegen? Das sollten sich Investoren womöglich mehr denn je überlegen.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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