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GE kann nach der Cashflow-Warnung wieder steigen

Veröffentlicht am 26.03.2019, 12:00
GE kann nach der Cashflow-Warnung wieder steigen
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GE kann nach der Cashflow-Warnung wieder steigen

Auf einer Investorenkonferenz letzte Woche warnte Larry Culp, CEO von General Electric (NYSE:GE) (WKN:851144), dass der freie industrielle Cashflow des Konzerns 2019 voraussichtlich negativ sein wird. Die Anleger waren mit den Nachrichten nicht zufrieden.

Tatsächlich brach die GE-Aktie in den zwei Tagen nach dieser Offenbarung um 12 % ein. Das löschte sämtliche Gewinne aus einer Rallye Ende Februar aus. Grund dafür war die Nachricht, dass Danaher (NYSE:DHR) das Biopharma-Geschäft von GE für satte 21 Mrd. US-Dollar kaufen wolle.

Der Ausblick auf einen negativen industriellen freien Cashflow in diesem Jahr ist sicherlich keine gute Nachricht für die GE-Aktie. Allerdings überreagieren die Anleger wahrscheinlich. Dieser Ausblick ist keine Überraschung – und er hat keinen Einfluss auf das langfristige Cashflow-Potenzial.

Die Führung gibt nur tröpfchenweise Informationen heraus Aufgrund der jüngsten Veränderungen im Management und der allgemeinen Turbulenzen in der Unternehmenstätigkeit gab General Electric keine Prognose für 2019 ab, als das Unternehmen Ende Januar seine Ergebnisse zum vierten Quartal bekannt gab. Damals warnte Culp die Anleger vor mehreren Problemen, die den freien Cashflow in diesem Jahr beeinträchtigen würden. Dazu gehörten Veränderungen im Arbeitskapital, Restrukturierungskosten im angeschlagenen Segment Energie und in der Konzernzentrale sowie „verschiedene einmalige Investitionen und Zusagen“. Dennoch stieg die GE-Aktie am Tag der Veröffentlichung um 12 %, da es im Quartalsbericht keine bösen Überraschungen gab.

GE wird seine vollständige Prognose für 2019 am 14. März präsentieren. In seiner Darstellung letzten Dienstag lieferte Culp jedoch einige Details.

Vor allem erklärte er, dass der freie industrielle Cashflow in diesem Jahr negativ sein werde – gegenüber 4,5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2018. Das Stromsegment, das 2018 2,7 Mrd. US-Dollar an Barmitteln verbrannte, dürfte 2019 noch mehr Geld verlieren. Culp bekräftigte auch, dass GE das Tempo der Restrukturierung am Hauptsitz und in den unterentwickelten Sparten in diesem Jahr beschleunigen werde. Infolgedessen entstehen Kosten, die den freien Cashflow beeinträchtigen.

Culp stellte fest, dass das Problem in den Jahren 2020 und 2021 deutlich nachlassen werde. Eine detailliertere Prognose, um wie viel sich der freie Cashflow in den nächsten zwei Jahren erholen könnte, gab er jedoch nicht ab.

Die kurz- und langfristigen Aussichten sind nicht gleich Es überrascht nicht, dass Bären die Culp-Prognose für den freien Cashflow 2019 als klares Zeichen dafür sahen, dass sich die GE-Aktie zu weit erholt hatte, seit sie im Dezember die Talsohle mit unter 7 US-Dollar durchschritten hatte.

Kurzfristig kann General Electric jedoch einen negativen freien Cashflow verkraften. Das Unternehmen hat seine Verschuldung im Jahr 2018 deutlich reduziert, vor allem durch eine Reihe von Veräußerungen. So brachte im vergangenen Monat die Verbindung von GE Transportation mit Westinghouse Air Brake Technologies (Wabtec) 2,9 Mrd. US-Dollar ein. Der Biopharma-Verkauf – der geplant ist und gegen Ende des Jahres abgeschlossen werden soll – wird weitere 21 Mrd. US-Dollar einbringen. Schließlich besitzt GE Anteile an Wabtec und Baker Hughes im Wert von insgesamt rund 17 Mrd. US-Dollar.

In der Zwischenzeit haben die kurzfristigen Cashflow-Probleme keinen großen Einfluss mehr auf das langfristige Cashflow-Potenzial. Zum Beispiel frisst das Stromsegment im Moment die Barmittel auf, teilweise wegen der Kosten für die Restrukturierung. Das Management würde nicht so viel Zeit und Mühe damit verbringen, das Energiegeschäft in Ordnung zu bringen, wenn es nicht gerettet werden könnte. Allein die Rückkehr zum Break-even würde den Cashflow um Milliarden von US-Dollar steigern. Die heutige Restrukturierung sollte auch in Zukunft zu einer Senkung der Gemeinkosten und einer besseren Kostenstruktur im Bereich der erneuerbaren Energien führen.

Schließlich befindet sich GE Aviation – das bei Weitem wertvollste Geschäft – noch am Beginn seines Wachstums. Der jährliche freie Cashflow aus diesem Segment dürfte in den nächsten Jahren um Milliarden US-Dollar wachsen.

Langfristige Investoren werden belohnt Bei General Electric gibt es derzeit viele Variablen und die Unsicherheit hat die GE-Aktien stark belastet. Viele Investoren und Analysten scheinen davon besessen zu sein, was in diesem Quartal oder in diesem Jahr mit dem Gewinn und Cashflow von GE passiert, und ignorieren den langfristigen Wert des Unternehmens.

Wenn GE mit einer Liquiditätskrise konfrontiert wäre, könnte ein kurzfristiger Fokus gerechtfertigt sein. Aber mit Dutzenden von Milliarden US-Dollar aus Anlagenverkäufen und dem Verkauf von GE-Anteilen an andere Unternehmen ist klar, dass das Unternehmen über ausreichend Liquidität verfügt. Eine kürzlich erfolgte Präsentation der neuen Leiter des Versicherungsgeschäfts von GE zeigte auch, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass General Electric massive zusätzliche ungeplante Beiträge hier leisten muss (eine weitere bedeutende Angst einiger Investoren).

Allein GE Aviation ist wahrscheinlich deutlich mehr wert, als es der aktuelle Wert der GE-Aktie widerspiegelt. Im Moment ist dieser Wert für die Investoren, die sich die Finanzergebnisse von GE ansehen, nicht ersichtlich, da der laufende Restrukturierungsprozess, die Probleme im Stromgeschäft und die Anlagenverkäufe andauern. Glücklicherweise sollte sich die Situation in den nächsten zwei bis drei Jahren beruhigen. Die Investoren, die bis dahin – oder länger – GE-Aktien halten, werden wahrscheinlich belohnt.

Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und am 09.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt Aktien von Westinghouse Air Brake Technologies und empfiehlt diese.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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