BERLIN (dpa-AFX) - Sechs Spieltage vor Saisonende ist es in der Fußball- Bundesliga zu spektakulären Trainer-Rochaden gekommen. Nach sieben Jahren verlässt Jürgen Klopp zum Saisonende Borussia Dortmund (XETRA:BVB), der Hamburger SV verpflichtete Bruno Labbadia als vierten Trainer dieser Saison. Als Profiteur könnte Thomas Tuchel hervorgehen, der lange vom HSV umworben worden war und nun erster Anwärter auf das reizvolle Erbe von Klopp ist.
Klopp kündigte bei einer Pressekonferenz seinen unerwarteten Abschied an. Er habe zuletzt nicht mehr das Gefühl gehabt, der perfekte Trainer für Dortmund zu sein. Einen neuen Verein habe er nicht in der Hinterhand. "Ich habe auch nicht vor, ein Sabbatical zu machen", sagte Klopp.
Wer auf den Erfolgscoach folgt, ist noch unklar. "Sicherheit geht vor Schnelligkeit", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nur. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung ist Tuchel die Wunschlösung. Damit könnte es ähnlich wie einst in Mainz laufen. Damals hatte Tuchel 2009 ein Jahr nach dem Abgang von Klopp den Cheftrainerposten eingenommen.
Zuvor war Tuchel lange beim HSV gehandelt worden. Die Hanseaten nahmen aber am Mittwoch Abstand von einer Verpflichtung, stattdessen holten sie Bruno Labbadia zurück und statteten den früheren Stürmer mit einem auch für die 2. Liga geltenden Vertrag bis 2016 aus.
Labbadia ist bereits der vierte Coach der Hanseaten in der laufenden Saison und tritt die Nachfolge von Peter Knäbel an. Dieser kehrt nach nur 24 Tagen auf den Posten des Sportchefs zurück. Zuvor hatten auch Mirko Slomka und Josef Zinnbauer den HSV nicht aus dem Tabellenkeller führen können. Als eine der ersten Amtshandlungen ordnete Labbadia ein Kurz-Trainingslager in Rotenburg/Wümme an.