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GESAMT-ROUNDUP: Krim-Krise löst Kursrutsch aus - Anleger suchen sichere Häfen

Veröffentlicht am 03.03.2014, 14:10
Aktualisiert 03.03.2014, 14:20

FRANKFURT/MOSKAU (dpa-AFX) - Die Krise auf der Krim hat die Investoren weltweit schockiert und die Angst der Anleger vor einer weiteren Eskalation geschürt. Am Montag gingen die die Börsen weltweit auf Talfahrt. Am stärksten fielen die Verluste in Russland aus. Der Aktienmarkt in Moskau verlor zeitweise mehr als zehn Prozent. Der russische Rubel sank zum amerikanischen Dollar auf ein Rekordtief. Auch der deutsche Leitindex Dax (ETR:DAX) und der europäische Eurostoxx verloren deutlich. Die Anleger flüchteten aus Furcht vor einer Zuspitzung der Lage in der Ukraine in 'sichere Häfen' bei Währungen, Staatsanleihen und Edelmetallen. Der Goldpreis stieg auf den höchsten Stand sei vier Monaten.

Russland hat auf der autonomen ukrainischen Schwarzmeerhalblinsel praktisch die Kontrolle übernommen. Mit allen Mitteln wird rund um den Globus versucht, diesen gravierendsten Konflikt in Europa seit dem Ende des Kalten Krieges zu entschärfen.

Vor allem die Währungen, Börsen und Staatsanleihen zahlreicher osteuropäischer Länder standen unter massivem Druck. Der russische Rubel fiel zum amerikanischen Dollar um 1,6 Prozent zurück und damit auf einen Tiefststand. Die russische Zentralbank stemmte sich mit einer überraschenden Zinserhöhung gegen die Abwertung des Rubel. Deutliche Verluste gab es auch beim polnischen Zloty und dem ungarischen Forint. Die Landeswährungen Rumäniens, der Tschechei und Bulgariens gaben ebenfalls nach.

GAZPROM UNTER DRUCK - ADIDAS GIBT DEUTLICH NACH

An der russischen Börse sackten Gazprom (SQ1:OGZD) (FSE:GAZ)-Aktien um mehr als 12 Prozent ab. Erst jüngst wurde bekannt, dass der russische Staatskonzern seinen Anteil am europäischen Gasmarkt mittlerweile auf einen Rekordwert von mehr als 30 Prozent gesteigert hatte. Die aktuelle Krise untermauere die Einschätzung, dass sich Europa in der Energieversorgung um andere Quellen bemühen müsse, sagte ein Händler.

Am deutschen Aktienmarkt gerieten Unternehmen mit einem starken Engagement in Russland erheblich unter Druck. Unter den größten deutschen Börsenkonzernen zählte Adidas (ETR:ADS) im politisch dominierten Handel zu den größten Verlierern. Adidas-Papiere rutschten zeitweilig um 3,61 Prozent auf 81,35 Euro ab. Der deutsche Leitindex fiel zugleich um 2,25 Prozent. Die Metro-Aktie verlor am Montag zeitweise knapp sieben Prozent. Der Handelsriese will sein russisches Großmarktgeschäft möglichst noch im ersten Halbjahr an die Börse bringen.

PREISE FÜR MAIS UND WEIZEN ZIEHEN DEUTLICH AN

Die Risikoaufschläge für Rohöl erhöhten sich deutlich - Russland ist ein weltweit bedeutender Ölexporteur. Sowohl europäisches als auch amerikanisches Öl legten um mehr als einen Dollar zu. Die Bundesregierung betonte, dass es derzeit überhaupt keine Anzeichen für Lieferengpässe bei Gas und Rohöl aus Russland gebe. Noch deutlichere Preisaufschläge gab es bei Mais und Weizen. Die Ukraine ist eines der weltgrößten Exportländer für Getreide.

Anleger suchten aus Sorge vor einer drohenden Eskalation zwischen Russland und der Ukraine verstärkt sichere Anlagen auf. Am Devisenmarkt legte der japanische Yen zu. Er wird von Marktteilnehmern in krisenhaften Situationen vermehrt als sicherer Hafen gesehen. Der Yen legte zum amerikanischen Dollar um knapp ein halbes Prozent auf bis zu 101,22 Yen zu. Das ist der höchste Stand seit einem Monat.

'KRISENWÄHRUNGEN' WIE DEUTSCHE STAATSANLEIHEN STEIGEN

Als 'Krisenwährung' griffen die Anleger auch bei Gold und Silber zu. In der Spitze stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) Gold im Tagesverlauf auf 1350 Dollar. So viel wurde für das Edelmetall zuletzt Ende Oktober bezahlt. Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis bereits um etwa zwölf Prozent gestiegen, nachdem er im vergangenen Jahr zeitweise auf bis zu 1180 Dollar abgerutscht war.

Auch deutsche Staatsanleihen, die als Hort der Sicherheit gelten, wurden stärker nachgefragt. Dagegen standen ukrainische und russische Staatsanleihen unter Druck. Im Gegenzug stiegen die Risikoaufschläge, die Investoren verlangten. Die Rendite zweijähriger ukrainischer Schuldtitel stieg um 3,9 Prozentpunkte auf 16,7 Prozent. Russische Staatsanleihen mit gleicher Laufzeit rentierten mit 7,6 Prozent, das waren 0,8 Punkte mehr als am Freitag.P/zb

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