Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der Gewinn je Aktie der US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) ist im Schlussquartal 2022 massiv eingebrochen und lag rund 40 % unter den Schätzungen der Börse. Gründe dafür waren ein starker Rückgang der Einnahmen aus dem Asset- und Wealth-Management sowie höhere Kreditrückstellungen und gestiegene Betriebskosten.
Der Gewinn pro Aktie lag im Berichtsquartal bei 3,32 Dollar, zwei Drittel unter dem Vorjahreswert und deutlich unter den Konsensprognosen von 5,56 Dollar. Die Umsatzerlöse blieben mit 10,59 Milliarden Dollar leicht hinter den Erwartungen zurück und sanken gegenüber dem Vorjahr um 16 %. Dies war in erster Linie auf einen Rückgang der Gebühren im Vermögensverwaltungsgeschäft um 27 % zurückzuführen. Das Dealmaker- sowie das Bond- und Devisenhandelsgeschäft der US-Bank erzielten beide etwas höhere Erträge als gedacht, doch das Aktiengeschäft entwickelte sich schlechter als erwartet.
Die Bank musste außerdem 972 Millionen Dollar für potenzielle Verluste bei ihren Kreditkarten- und Point-of-Sale-Kreditportfolios zurückstellen.
Nach den Zahlen ging es mit dem Aktienkurs von Goldman Sachs im vorbörslichen US-Geschäft um 1,5 % nach unten.
"Die Eckdaten sind eindeutig unbefriedigend und sorgen für eine reflexartige Schwäche der Aktie", schreiben die Experten von Vital Knowledge in einer Kundenmitteilung, fügten aber hinzu, dass die zugrunde liegende Performance der Bank möglicherweise stärker war, als die Eckdaten vermuten lassen.
Den von Goldman letzte Woche veröffentlichten Zahlen zufolge hat die Division 'Platform Solutions', in die ein Großteil des Marcus-Geschäfts verlagert wurde, in den ersten neun Monaten des Jahres 1,2 Milliarden Dollar verloren. Damit belaufen sich die Gesamtverluste im Privatkundengeschäft seit 2016 auf rund 3 Milliarden Dollar.