von Robert Zach
Investing.com - Für David Kostin, Chefstratege für US-Aktien bei Goldman Sachs (NYSE:GS), ist das Chance-Risiko-Verhältnis für US-Aktien nach der Rallye des S&P 500 um 17 % seit Mitte Juni nach unten gerichtet.
In einer Kundenmitteilung verwies der Experte darauf, dass der S&P 500 bereits nahe dem Jahresendziel der US-Investmentbank von 4.300 Punkten notiert. Maßgeblich für die seit zwei Monaten laufende Aktienrallye war die "Bereitschaft der Fondsmanager, sich mit der Vorstellung anzufreunden, dass die Fed ihren Kurs ändern und die US-Wirtschaft eine weiche Landung erreichen wird", argumentierte Kostin.
Darüber hinaus sieht Kostin Gemeinsamkeiten in der jüngsten Marktentwicklung und historischen Mustern rund um das tatsächliche Ende des Zinserhöhungszyklus der Fed. Die Sache hat jedoch einen Haken.
"Die Erfahrungen aus dem Jahr 2000 verdeutlichen das Risiko, dass der Markt auch nach dem Ende des Zinserhöhungszyklus noch fallen könnte, wenn die US-Wirtschaft in eine Rezession gerät. Sollte die Inflation hingegen nach oben überraschen und die Fed zu einer aggressiveren Straffung zwingen als von unseren Ökonomen prognostiziert, dann droht ein weiterer Rückgang bei den Aktienbewertungen", so Kostin weiter.
Alles in allem sieht der Stratege von hier aus nur noch begrenztes Potenzial zur Oberseite. Gegenwärtig würden die Abwärtsrisiken überwiegen, fügte er hinzu.
"Obwohl die US-Wirtschaft im Jahr 2022 noch nicht in eine Rezession geraten ist, schätzen unsere Wirtschaftsexperten die Wahrscheinlichkeit eines Abschwungs in den nächsten 12 Monaten auf etwa eins zu drei. Im Falle einer Rezession könnte der Index nach unserer Prognose auf 3.150 Punkte fallen. Außerdem setzt die Konzentration der Fed auf die Aufrechterhaltung straffer finanzieller Bedingungen voraus, dass die Aktien nicht zu stark ansteigen", resümierte Kostin.
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