MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die BayernLB hat ihren Gewinn unverhofft mehr als verdoppelt. Im vergangenen Jahr verdiente die mehrheitlich in bayerischem Staatsbesitz befindliche Landesbank netto 553 Millionen Euro, im Vergleich zu den 226 Millionen 2020 ein großer Sprung. Ursache waren hauptsächlich Sondereffekte - darunter günstiges Geld der Europäischen Zentralbank, das die BayernLB zu höheren Zinsen weiterverleihen konnte, niedrige Risikovorsorge und der Verkauf eigener Immobilien in der teuren Münchner Innenstadt. Das Vorsteuerergebnis stieg sogar um mehr als das Vierfache von 197 auf 816 Millionen Euro.
Obwohl die BayernLB die eigenen Prognosen erheblich übertraf, erklärte Vorstandschef Stephan Winkelmeier das Ergebnis am Freitag in München nur für "grundsolide". Ansonsten verzichtete der Bankchef auf Jubelarien.
Wichtigstes Standbein der BayernLB ist seit Jahren nicht mehr das eigentliche Geschäft einer Landesbank, sondern die zum Konzern gehörende Berliner Online-Bank DKB, die rund 400 000 neue Kunden gewann und damit insgesamt Ende 2021 über fünf Millionen Kunden hatte. Die DKB allein steigerte ihren Vorsteuergewinn über 100 Millionen auf 369 Millionen Euro.
Das laufende Jahr wird für die BayernLB voraussichtlich weniger ertragreich: Winkelmeier und Finanzvorstand Markus Wiegelmann stellten ein Vorsteuerergebnis von 300 bis 500 Millionen Euro in Aussicht, wegen der unsicheren Weltlage unter Vorbehalt.