Der Zins-Crash ist noch lange nicht abgehakt. Trotz der kurzfristig mitunter üppigen Erholungen bleibt der Aktienmarkt schwierig.
Grund dafür ist offensichtlich die Inflationsrate in den USA. Mit einem Wert von über 7 % verteuerte sich der US-Warenkorb im Januar 2022 so stark wie seit 40 Jahren nicht mehr.
Nun gilt es, diesen Teufelskreis wieder einzufangen. Womöglich auf Kosten der Investoren.
Denn wenn die Zinsen steigen, droht ein dramatischer Zins-Crash, der die Aktienkurse über 50 % oder mehr nach unten prügeln könnte. Der Anleihenmarkt reagiert bereits und preist eine deutlich veränderte Zinslandschaft ein. Erst gestern sprang die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen wieder über die Marke von 2 % (Stand für diese Zahl und alle weiteren Zahlen: 11.02.2022).
Doch trotz der dunklen Wolken am Horizont ist jetzt nicht der richtige Augenblick, um in eine Angststarre zu verfallen. Stattdessen ist gerade jetzt eine exzellente Vorbereitung auf den Zins-Crash gefragt. Denn irgendwann ist todsicher der richtige Moment gekommen, um zu 100 % in Aktien zu gehen.
Und dann trifft die Faust Ein berühmter Boxer sagte einmal: Jeder hat einen tollen Plan und dann trifft die Faust.
Genau so wird es auch im Zins-Crash sein. Im seichten Fahrwasser der letzten Wochen schwört jeder Stein und Bein, beim nächsten Crash günstige Aktien zu kaufen.
Doch wenn es erst mal so weit ist, übernimmt das Tier in uns das Ruder. Umso wichtiger ist es, sich im Vorhinein klare Regeln zurechtzulegen, die man im Fall der Fälle sogar als blinder Zombie befolgen könnte.
Im Zins-Crash arbeitet die Angst der anderen für mich Mein Notfallplan für den Zins-Crash ist vergleichsweise unkompliziert. Ich achte auf nur wenige Indikatoren, um wirklich günstig zuschlagen können.
Da wäre zum einen der berühmte Angst- und Gier-Indikator. Dieses Instrument mischt verschiedene Marktdaten zu einer einzigen Zahl zusammen, mit der man die Stimmung am Aktienmarkt sehr leicht bewerten kann.
Mit einem Wert von 37 Punkten bewegen wir uns momentan bereits im Bereich der Angst. Zu 100 % in Aktien gehe ich allerdings erst, sobald der Indikator einen Wert unterhalb von 20 Punkten anzeigt. In diesem Bereich der extremen Angst dürfte das Gröbste vom Zins-Crash bereits hinter uns liegen.
Die Positionierung der Profis verrät, wann der Zins-Crash vorüber ist Man kann von US-Aktien halten, was man will. Doch in den USA sitzen nun mal die Börsen mit dem weltweit größten Handelsvolumen.
Obendrein verfügen die US-Amerikaner über einen äußerst dynamischen Terminmarkt. Hier sichern sich die Profis mit Terminkontrakten gegen einen Zins-Crash ab.
Oder eben irgendwann nicht mehr, wenn der schlimmste Sturm vorübergezogen ist. Meine Regel: Sobald die Nettopositionierung der kommerziellen Aktienhändler über Null geht, ist es Zeit, zu 100 % in Aktien zu gehen.
Mit ihren Daten sind die US-Terminmärkte zum Glück sehr großzügig. Denn selbst Amateure wie wir bekommen diesen Schatz mit dem CoT-Bericht frei Haus geliefert.
Der einfachste Plan ist im Eifer des Gefechts oft der beste Ein guter Plan muss nicht unbedingt kompliziert sein. Mir reichen die zwei genannten Indikatoren völlig aus, um nach dem Zins-Crash zu 100 % in Aktien zu gehen.
Wichtig ist am Ende nur, dass man sich im Eifer des Gefechts an den ursprünglichen Plan halten kann. In diesem Sinne ist ein möglichst einfacher Plan sogar eine ziemlich gute Idee.
Jetzt muss man nur noch die richtigen Aktien kaufen. Und ehe man die Faust der Kursverluste richtig spürt, wird der Zins-Crash zur Kursrakete.
Der Artikel Gut vorbereitet in den Zins-Crash: Ich gehe zu 100 % in Aktien, wenn … ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Motley Fool Deutschland 2022