von Robert Zach
Investing.com-- Vor einem möglichen Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taipeh sind die Börsen in China und Taiwan am Montag kräftig unter Druck geraten. Die größten Einbußen musste der Hang Seng Index in Hongkong hinnehmen.
Sorgen bereiten den Anlegern vor allem die zunehmenden politischen Spannungen zwischen Peking und Washington, die sich aus Pelosis möglicher Visite in Taiwan ergeben. China lehnt den Besuch einer der ranghöchsten US-Politikerinnen ab und hat sogar mit militärischen Gegenmaßnahmen gedroht. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses befindet sich derzeit auf Asienreise.
Pelosi könnte die Inselrepublik noch diese Woche besuchen und das trotz der Warnungen Chinas vor einer solchen Reise, heißt es in Berichten sowohl aus Taiwan als auch aus den USA. Wegen der Beziehungen Pekings zu Moskau befindet sich das Verhältnis zwischen den USA und China ohnehin auf einem Tiefpunkt.
Laut US-Beamten könnten Pekings Reaktionen auf Pelosis Besuch in Taipeh militärische Maßnahmen oder andere "fadenscheinige" Rechtsansprüche beinhalten.
Bis 6.07 Uhr MEZ verlor der Index Taiwan Weighted 1,8%, während der chinesische Standardwerte-Index knapp 2,5 % nachgab. Der Shanghai Composite Index fiel sogar um 2,9 %.
Auch an anderen asiatischen Handelsplätzen ging es meist steil bergab, der japanische Nikkei 225 fiel um 1,6%.
Der Hang Seng Index in Hongkong stürzte um 2,9 % ab. Immobilien- und Technologiewerte waren die größten Verlierer. Der Immobilienentwickler Country Garden Holdings Company Ltd (HK:{50008|2007}}) und der Handy-Hersteller Xiaomi (HK:1810) Corp (HK:{1075487|1810}}) verloren jeweils 6,2 % und bildeten so das Schlusslicht im Hang Seng Index.
Der australische Leitindex gab um 0,4 % ab, nachdem die Reserve Bank of Australia eine weithin erwartete Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte beschlossen hatte. Es handelt sich dabei um die größte Zinsanhebung der RBA in diesem Jahr. Die Zentralbank will auf diese Weise die steigende Inflation unter Kontrolle bringen.
Ebenfalls belastend wirkte sich die schwache Sitzung an der Wall Street aus, wo gemischte US-Produktionsdaten die wichtigsten Börsenindizes nach unten drückten. Der S&P 500 verlor am Montag etwa 0,3 %.
Auch die asiatischen Märkte waren verhalten in die neue Woche gestartet, nachdem Zahlen aus China gezeigt hatten, dass das verarbeitende Gewerbe im Juli unerwartet geschrumpft war.