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Hans Wohlgemut würde Gold in NFT-Tokens tauschen

Veröffentlicht am 10.04.2022, 11:19
Aktualisiert 10.04.2022, 11:38
Hans Wohlgemut würde Gold in NFT-Tokens tauschen
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Wer kennt sie nicht, die berühmte Geschichte von Hans im Glück, wie sie unter anderem die Gebrüder Grimm aufgeschrieben haben. Sie handelt davon, wie der Protagonist einen überaus wertvollen Goldklumpen nach und nach in weniger wertvolle Dinge tauscht. Vom Pferd und der Kuh über das Schwein und die Gans bis hin zum Schleifstein, der ihm am Ende auch noch in einen tiefen Brunnen fällt.

Eigentum verpflichtet und deshalb macht es Hans Wohlgemut glücklich, sich Stück für Stück vom weltlichen Besitz zu befreien. Wer jedoch das Ziel hat, zumindest ein kleines Vermögen aufzubauen und für Wohlstand im Ruhestand zu sorgen, der sollte ihm vielleicht eher nicht nacheifern. Genau das scheinen jedoch viele aktuell zu tun.

Wie heute Hans Wohlgemut in der bunten Welt der Tokens imitiert wird Ein moderner Hans im Glück fängt vielleicht auch mit einem Goldschatz oder einem wertvollen Erbstück an. Im ersten Schritt macht er damit noch einen ordentlichen Deal. Er erwirbt ein kleines Geschäft, das zwar weniger als der Schmuck wert ist, aber ihm immerhin ein gutes monatliches Einkommen bringt.

Aber die Arbeit ist lästig. Ein Bekannter überredet ihn, ihm das Geschäft zu verkaufen und sich vom Erlös an einem guten börsennotierten Unternehmen zu beteiligen. „Dann muss ich mich um nichts mehr kümmern“, denkt unser Hans. Er bekommt zwar keinen guten Preis bezahlt, ist aber glücklich über seinen Besitz von Qualitätsaktien. Denn diese schütten ihm jährlich eine nette Dividende aus.

Zwei oder drei Jahre später wird es ihm langweilig. Er weiß nun mehr über die Börse und interessiert sich für Aktien mit mehr „Action“. Also wirft er seine Dividendenaktien aus dem Depot. Stattdessen steigt er in spekulativere Segmente ein, als diese gerade einen großen Hype erfahren.

Die nachfolgende Achterbahnfahrt der Aktienkurse tut ihm nicht gut. Aber er hat schon das nächste Ziel im Blick. Alle Welt spricht von Kryptowährungen. Dort lockt die Zukunft und dort ist alles virtuell. Keine Unternehmen mehr, deren Entwicklung man verfolgen muss, sondern einfach nur schwankende Kurse.

Er tauscht also seine Biotech-, Lithium- und Marihuana-Aktien weit unter Einstandskurs in Bitcoin, Ether und Dogecoin. Und wie er sich so in dieser virtuellen Welt umsieht und Begriffe wie Metaverse und Web3 lernt, stößt er auf NFTs (kurz für Non-Fungible Tokens, „NFT-Token“ ist somit eine sinnfreie Doppelung), also digital geschützte Objekte.

Warum sollte er farblose Bitcoins besitzen, wenn es auch andere Tokens gibt, die unzertrennlich mit herrlichen Kunstwerken verbunden sind? Ohne lange zu überlegen, tauscht er seinen Bestand an Kryptowährungen in eine bunte Bildersammlung ein, was in einer NFT-Blockchain feinsäuberlich für alle Zeiten dokumentiert wird. Das funktioniert trotz der komplexen dahinterstehenden Technologie völlig unkompliziert. „Wunderbar“ denkt sich unser Hans.

Die Moral von der Geschicht’ Theoretisch könnte Hans einen Glückstreffer landen und mit dem richtigen NFT-Objekt ein Vermögen verdienen. Auch wenn man über lancierte Artikel regelmäßig von solchen Storys liest, ist es jedoch viel wahrscheinlicher, dass sich die Abermillionen einzigartiger Bildchen mit der Zeit als genauso wertlos erweisen werden wie der Schleifstein im Brunnen.

Man muss sich einfach vor Augen führen, dass hinter dem Erfolg der allermeisten virtuellen Tokens vor allem gutes Marketing steckt. Mit gezielten Psychotricks werden bis heute weltweit immer neue unbedarfte Mitspieler rekrutiert, die gutes Geld in oft letztlich wertlose virtuelle Besitztümer stecken.

Die großen Handelsplattformen machen sich in ihrer Werbung häufig nicht einmal mehr die Mühe, zu erläutern, welcher angebliche Nutzen hinter den gehandelten Objekten steckt. Es geht ausschließlich um Kursbewegungen, genauso wie es im Casino ausschließlich um die Bewegung der Roulettekugel geht. Und am Ende gewinnt immer die Bank, wie jeder weiß.

Wenn du glaubst, dass das Glück in der Besitzlosigkeit steckt, dann könnte der Weg des modernen Hans Wohlgemut genau das Richtige für dich sein. Für alle anderen bietet es sich an, sich nicht von den falschen Verlockungen geschickter Marketing-Leute vom guten Weg abbringen zu lassen: Physische Werte, Job und Geschäft sowie Qualitätsaktien bleiben die erste Wahl, wenn es dir ernsthaft um den Vermögensaufbau geht.

Der Artikel Hans Wohlgemut würde Gold in NFT-Tokens tauschen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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