Ohne Zweifel: Die Aktien von HelloFresh (DE:HFGG) (WKN: A16140) und home24 (DE:H24) (WKN: A14KEB) haben eine Menge Gemeinsamkeiten. Beide Unternehmen sind tief im E-Commerce verwurzelt. Was jedoch noch wichtiger ist: Beide Aktien haben ein Geschäftsmodell, das in einer Nische verankert ist. Ohne Zweifel ermöglicht das die Chance, einen attraktiven Markt zu erobern.
Allerdings existieren grundsätzlich Unterschiede bei HelloFresh und Home24. Riskieren wir heute einen Blick auf die strategische Ausrichtung. Sowie auch auf das Wachstum und andere Faktoren. Für mich wäre eine Aktie grundsätzlich die interessantere Option als die andere.
HelloFresh vs. Home24: Das Geschäftsmodell im Alltag HelloFresh und Home24 besitzen, wie gesagt, jeweils kleinere Nischen, die langfristig orientiert eine Menge Potenzial bieten könnten. Allerdings aufgrund von unterschiedlichen Faktoren. Fangen wir mit einem der beiden Akteure einfach mal an und betrachten das etwas näher.
Wie du mit Sicherheit inzwischen weißt, liefert HelloFresh Kochboxen mit Rezepten. Oder ein Abend- oder Mittagessen frei Haus, das du dir im Endeffekt noch selbst kochen musst. Im Rahmen der Pandemie ist das ein absoluter Renner gewesen. Begeisterte Kunden und ein größeres Ökosystem dürften auch nach der Pandemie auf diese Lösung setzen, zumal sie Zeit und Kreativität einspart. Ein Vorteil, den ich außerdem sehe: Es dürfte kaum Retouren geben. Es sei denn, es wird mal etwas schlecht. Grundsätzlich ein großer Vorteil, der hier wenig Aufwand bindet.
Home24 besitzt einen anderen Ansatz. Das Unternehmen setzt auf das Verkaufen und Liefern von Möbeln. Na ja, der Name gibt das ja irgendwie auch her. Möbel sind dabei ein für mich speziellerer Ansatz. Allerdings einer, der den E-Commerce auf ein neues Level hieven könnte. Immerhin sind gerade Möbel ein Gut, das viele sich vermutlich gerne nach Hause schicken lassen. Ein Problem könnte die Vorauswahl und das Anschauen der Produkte sein. Wobei Virtual Reality mittel- bis langfristig helfen könnte.
HelloFresh und Home24 besitzen für mich daher starke Geschäftsmodelle. Wobei ich langfristig orientiert und mit Blick auf die Alltagstauglichkeit ein Quäntchen eher zu Home24 tendieren würde. Möbel erscheinen mir logischer zu versenden als Kochboxen. Aber zugegeben: Das mag definitiv eine Vorliebe von mir persönlich sein. Zumal auch hier die Konkurrenz nicht schläft.
Wachstum ist wichtig Home24 und HelloFresh müssen natürlich wachsen, um zu zeigen, dass sie in ihren Märkten florieren. Vergleichen wir daher im Folgenden noch die Erlöse der beiden Unternehmen, um ein Gespür für den Stand der Wachstumsaktien zu erhalten.
HelloFresh steigerte zuletzt den eigenen Quartalsumsatz um 60 % auf 1.555 Mio. Euro. Home24 kam hingegen auf ein Bruttoauftragsvolumen von 474 Mio. Euro, woraus ein Umsatz in Höhe von 325,1 Mio. Euro erzielt werden konnte. Auch das ist ein starkes Zahlenwerk. Wobei das Wachstum im Moment bei HelloFresh einfach stärker ist.
Das muss nicht unbedingt der Fall sein. Der Versandhändler mit seinen Kochboxen muss nach COVID-19 beweisen, dass ein solides Wachstum aufrechterhalten werden kann. Ich glaube, dass bei Home24 dieses Wachstum insgesamt auf einen soliden Trend im Segment Möbel hindeutet.
Auch die Marktkapitalisierungen verdeutlichen Welten zwischeneinander. HelloFresh kommt auf einen Börsenwert von ca. 13,3 Mrd. Euro, Home24 auf gerade einmal knapp über 400 Mio. Euro. Mehr Potenzial sehe ich daher grundsätzlich bei dem Möbelversandhändler. Wobei das Wachstum hier schwächer ist, aber der Trend für mich greifbarer.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021