Heute ein bisschen leiden, aber morgen dafür reich sein? Klingt für mich nach einem fairen Deal. Ohne Fleiß kein Preis, heißt es sprichwörtlich. Oder besser noch im Englischen: No Pain, no gain. Das passt und ist womöglich auf die aktuelle Marktphase mehr als zutreffend.
Im Moment ist das Leiden im Markt vergleichsweise hoch. Das Morgen-Reich-Sein sehen viele Investoren zwar nicht. Aber blicken wir heute auf beide Seiten der Medaille. Es könnte sich lohnen!
Heute leiden … Das Leiden heute ist real. Die Aktienmärkte befinden sich in einem Bärenmarkt. Das heißt, dass zumindest der amerikanische S&P 500 bereits 20 % eingebüßt hat. Der NASDAQ Composite hat dieses Niveau bereits seit einiger Zeit erreicht. Hier sehen wir ein Minus von 33 % seit den Höchstständen. Aber das ist erst die Spitze des Eisbergs.
Vom Morgen-Reich-Sein befinden wir uns gefühlt in weiter Ferne, wenn wir einzelne Tech-Aktien (NYSE:XLK) betrachten. Es existiert eine Reihe ehemals erfolgreicher Kandidaten, die um mehr als 50 % eingebrochen sind. Häufig über 75 %, manchmal sogar zwischen 80 und 90 %.
Allerdings ist das heutige Leiden womöglich noch lange nicht vorbei. Statistiken zeigen, dass der Aktienmarkt dazu neigt, länger im Bärenmarkt zu verweilen. Historisch gesehen liegt der Durchschnitt bei 622 Tagen, was mehr als anderthalb Jahren entspricht. Wir müssen daher vielleicht noch warten, ehe wir die Belohnung einfahren können.
… morgen reich sein mit soliden Renditen Trotzdem bleibt die Gleichung bestehen: Erfolgreich ist, wer gute Qualität zu einem günstigen Preis kauft. Das heutige Leiden kann daher dazu führen, dass man morgen reich ist. Metaphorisch gesprochen, wohlgemerkt. Es dauert womöglich Jahre, vielleicht auch länger.
Das günstige Kaufen von spannenden, aussichtsreichen Top-Aktien ist jedoch das Fundament, das solide Renditen ermöglichen kann. Vergessen dürfen wir auch nicht: Jeder Crash und jede Korrektur (bis auf die aktuelle) sind historisch gesehen wieder vom Markt ausgeglichen worden.
Genau dieser Umstand sollte Investoren heute noch einmal zum Nachdenken animieren: No pain, no gain, heißt es passend im Englischen. Oder ich würde sagen: Heute ein bisschen leiden und selbst das Durchstehen weiterer Volatilität dafür, dass wir in den kommenden Jahren irgendwann von herausragenden Renditen profitieren können.
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