Eine hohe Dividendenrendite und eine durchwachsene Gesamtrendite: Das ist ein Mix, der so manchen Einkommensinvestor plagt. Man könnte sagen, dass es sich hierbei in gewisser Weise um eine Investoren-Krankheit handelt. Eine, an der zumindest einige Depots leiden.
Woher kommt dieses Phänomen? Und was kann man als Investor dagegen tun? Ausgezeichnete Fragen! Riskieren wir einen Blick auf die Faktoren, die sehr häufig zwar eine hohe Dividendenrendite, aber eine schlechte Gesamtrendite nach sich ziehen.
Hohe Dividendenrendite, schlechte Gesamtrendite: Ursachen Eine hohe Dividendenrendite kann tatsächlich ein Hindernis für eine gute Gesamtrendite sein. Ja, sogar Auslöser für eine schlechte Rendite im Allgemeinen. Das hängt sehr häufig damit zusammen, dass Einkommensinvestoren sehr stark auf diese eine Kennzahl fixiert sind. Und dafür bereit sind, Kompromisse einzugehen, die sich eigentlich nicht lohnen.
Was bedingt eine hohe Dividendenrendite? Häufig sind es operative Probleme oder aber schlechte Geschäftsmodelle. Faktoren, die sich negativ auf die operative Performance auswirken können. Stagnierende Gewinne oder auch erstarkende Wettbewerber können ein Vorteil sein. In der Folge erhöht sich zwar dieses optische Kriterium, auf das Einkommensinvestoren so gerne setzen. Sinkende Aktienkurse sind jedoch ein Indikator für eine schlechte Gesamtrendite.
Die Investitionsthese bei einer Aktie ist das, was im Vordergrund stehen sollte. Ist sie eher durchwachsen und mit Sorgen verbunden, ist das unternehmensorientiert ein Gesamtpaket, dem viele Investoren lieber fernbleiben. Zwar könnte das noch einige Jahre mit soliden Dividenden nach sich ziehen. Insbesondere, wenn das Ausschüttungsverhältnis zunächst nachhaltig bleibt. Aber: Dein Portfolio kommt trotzdem häufig nicht aus dem Quark, weil neben dir eher wenige Investoren auf die Aktie setzen möchten.
Bessere Alternativen Wenn du daher nach einer hohen Dividendenrendite suchst und eine schlechte Gesamtrendite meiden möchtest, achte auf einige Dinge. Beispielsweise, dass dir das Unternehmen und die Investitionsthese in Gänze gefallen. Wer zu starke Kompromisse eingeht, der sollte lieber feinjustieren und auf die Aktien setzen, die einen wirklich überzeugen.
Aber es könnte für die Gesamtrendite auch entscheidend sein, auf vermeintlich günstige Aktien mit hoher Dividendenrendite ganz zu verzichten. Solide Aktien und Ausschütter mit intakten, zumindest moderaten Wachstumsgeschichten könnten über Jahre und Jahrzehnte bessere Renditen generieren. Sowie zu Aktien mit einer hohen Ausschüttungsrendite gemessen an deinem initialen Einstandskurs heranwachsen.
Überlege daher gut, welchen Ansatz du wählst. Wenn du an dieser Investoren-Krankheit leidest, könnte ein Umdenken jedenfalls nicht schaden.
Motley Fool Deutschland 2021