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Höhere Kosten belasten die Lufthansa: Die Aktie bleibt vorerst am Boden

Veröffentlicht am 23.03.2019, 09:07
© Reuters.
BA
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Unsere deutsche Vorzeige-Airline mit dem Kranich im Firmenlogo macht im Moment nicht gerade mit erfreulichen Nachrichten auf sich aufmerksam. Nachdem die Lufthansa (WKN:823212) am 14.03.2019 ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2018 vorgelegt hatte, ging die Aktie erst mal in den Sinkflug über. Sehen wir uns einmal die aktuelle Situation an und beleuchten die Hintergründe.

Die Zahlen sprechen für sich Betrachtet man sich den Konzernumsatz, so ist dieser im Jahr 2018 mit 35,8 Mrd. Euro nahezu unverändert geblieben. Es gab hier lediglich eine kleine Steigerung von 265 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Doch ist das bereinigte EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) mit 2,8 Mrd. Euro immerhin 4 % niedriger ausgefallen als noch 2017. Dennoch bedeuten diese Zahlen, dass die Lufthansa damit das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erzielt hat. Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr meint dazu: „2018 war erneut ein finanziell erfolgreiches Jahr für uns.“

Doch es gibt auch Nachrichten, die für nicht ganz so gute Stimmung sorgten. Zum Beispiel die Treibstoffkosten der Lufthansa. Sie sind im Jahr 2018 um rund 850 Mio. Euro gestiegen. Und auch die Kosten für Verspätungen und Flugausfälle sind deutlich angestiegen. Sie summierten sich 2018 auf 518 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es lediglich 304 Mio. Euro gewesen. Und dies bedeutet immerhin einen Anstieg von 70 % in diesem Bereich. Auch Eurowings trug nicht gerade positiv zum Geschäftsergebnis bei. Hier gab es einmalige Aufwendungen in Höhe von 170 Mio. Euro für die Integration von Teilen der Air-Berlin-Flotte. Und so ging bei der Lufthansa-Tochter 2018 das bereinigte EBIT auf -231 Mio. Euro zurück.

Die Lufthansa will sich behaupten Konzernchef Carsten Spohr bringt es auf den Punkt: „Für unsere Kunden wollen wir die beste Airline-Gruppe Europas sein.“ Um das zu erreichen, und auch aus Sicht der hohen Treibstoffkosten, wurden unter anderem 40 hochmoderne Langstreckenflugzeuge bestellt. Und zwar 20 Flugzeuge vom Typ 787-900 Dreamliner von Boeing (NYSE:BA) (WKN:850471) und 20 Stück des A350 von Airbus (WKN:938914). Sie sollen die weniger effizienten viermotorigen Flugzeuge der Flotte ersetzen. Allein dadurch wären Treibstoffeinsparungen von bis zu 500.000 Tonnen im Jahr möglich.

Auch will man sich nicht auf Ticketpreiskämpfe einlassen. Bei der Lufthansa soll es demnach keine Einstiegsflugpreise unter 35 Euro geben. Das Unternehmen rechnet mit Ticketpreisen auf dem Vorjahresniveau. Bei Eurowings sollen sie leicht ansteigen, aber bei der Premiummarke Lufthansa selbst leicht zurückgehen. Und bei Eurowings sieht es allgemein vermutlich nicht ganz so schlecht aus. Viele attraktive Strecken von Air Berlin wurden übernommen und dies könnte sich bei Eurowings demnächst stark positiv bemerkbar machen.

Der Ausblick bleibt durchwachsen Im Jahr 2019 will sich die Lufthansa auf nachhaltiges und qualitatives Wachstum konzentrieren. Ob dies dem Unternehmen wirklich gelingt, wird sich zeigen. Man will bei seinen Airlines gegenüber der bisherigen Planung das Kapazitätswachstum im kommenden Sommer auf 1,9 % reduzieren. Weiterhin sollen Kostensenkungen stattfinden, die dem erwarteten Anstieg der Treibstoffkosten von insgesamt 650 Mio. Euro im Jahr 2019 entgegenwirken sollen. Denn die Flugzeugneubestellungen des Konzerns werden sich hier erst später positiv bemerkbar machen können.

Die Lufthansa-Aktie hatte zuletzt Abschläge hinnehmen müssen und der Kurs befindet sich aktuell bei 20,85 Euro (19.03.2019). Die Dividende soll wie im Vorjahr 80 Cent je Aktie betragen. Somit ergibt sich hier derzeit immerhin eine Dividendenrendite von 3,84 %. Doch das Unternehmen steht nicht gerade für eine konstante Dividendenpolitik. In den letzten zehn Jahren ist die Ausschüttung sogar in drei Jahren komplett ausgefallen. Die Aktie der Lufthansa hat im Moment eine starke Bodenhaftung und es spricht meiner Meinung nach nicht sehr viel dafür, dass sie demnächst schon wieder stärkere Kursbewegungen nach oben absolviert.

Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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