Von Scott Kanowsky
Investing.com -- Mit dem Versprechen, die Dividende wieder auf das Niveau vor der Pandemie zu bringen, stiegen die in London gelisteten Aktien der HSBC Holdings PLC (LON:HSBA) am Montag. Zuvor hatte die Bank einen höher als erwarteten Gewinn für das zweite Quartal gemeldet.
Der Kreditgeber sagte, er plane nun, die Dividende für die Aktionäre wieder auf den Stand vor der Krise zu bringen, und zwar "so bald wie möglich". Die Ausschüttung wurde von der Bank of England als Reaktion auf den Corona-Ausbruch zunächst gestrichen, HSBC hat sie aber im vergangenen Jahr teilweise wieder eingeführt.
"Wir wollen auch im Jahr 2023 wieder vierteljährliche Dividenden zahlen, wenngleich die vierteljährliche Dividende für die ersten drei Quartale zunächst auf einem niedrigeren Niveau als die historische vierteljährliche Dividende von 0,10 USD je Aktie, die bis Ende 2019 gezahlt wurde, wieder eingeführt werden soll", sagte HSBC in einer Erklärung.
Das in Großbritannien ansässige Institut erzielte dank Kostensenkungen und eines starken Umsatzwachstums aufgrund höherer Zinssätze einen Quartalsgewinn vor Steuern von 5 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit 3,9 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinnanstieg konnte negative Währungseffekte und Verluste aus geplanten Geschäftsveräußerungen ausgleichen.
Laut Konzernchef Noel Quinn peilt die Gruppe ab dem nächsten Jahr eine Eigenkapitalrendite von mindestens 12 % an. Der Fokus liegt dabei auf dem Asiengeschäft. Trotz der jüngsten Spannungen zwischen Peking und den westlichen Ländern, insbesondere den USA, will HSBC sein Geschäft auf Hongkong und das chinesische Festland konzentrieren.
"Die Fortschritte, die wir beim Wachstum und der Umgestaltung von HSBC gemacht haben, versetzen uns beim Eintritt in den aktuellen Zinszyklus in eine starke Position", sagte Quinn.
Für einige der größten HSBC-Aktionäre hat sich die gestrichene Dividende zu einem zentralen Kritikpunkt entwickelt. Ping An, der chinesische Versicherer, der eine Beteiligung von 8,26 % an der Bank aufgebaut hat, war besonders empört über diesen Schritt.
In der Folge setzte sich Ping An für eine Aufspaltung der asiatischen und westlichen Geschäftsbereiche der HSBC ein. Ping An argumentierte, dass eine getrennte, in Hongkong gelistete Sparte höhere Gewinne erwirtschaften, den Kapitalbedarf senken, die Entscheidungsfindung straffen und der Notwendigkeit der HSBC ein Ende setzen würde, sowohl China als auch die USA zu besänftigen.
Quinn äußerte sich nicht zu Ping An in den zuletzt vorgelegten Ergebnissen des Kreditinstituts, sagte aber: "Unsere Stärke als gut vernetztes, globales Institut ist der Hauptgrund, warum sich unsere Großkunden für uns entscheiden, und wir sind entschlossen, die Vorteile unseres Netzwerks zu nutzen."
In einem Interview mit der Financial Times wies Quinn auch Behauptungen zurück, das Patt mit Ping An sei politisch motiviert. Er sagte, HSBC glaube nicht, dass die Probleme "etwas anderes als kommerzielle Gründe" hätten.