Jeder Investor oder Sparer könnte vermutlich reicher sein, wenn er die eine oder andere Sache beachtet hätte. Mal sind es Fehlinvestitionen oder vom Ansatz her im Allgemeinen Dinge, die man bereut und die Rendite und vielleicht sogar ein halbes Vermögen gekostet haben.
Ich jedenfalls kann persönlich sagen: Reicher wäre ich heute, wenn ich zwei Dinge anders gemacht hätte. Riskieren wir daher einen Blick auf diese zwei Fehler. Vielleicht können sie dir oder auch anderen helfen, dass du sie nicht begehst.
Ich wäre reicher, hätte ich früher investiert Grundsätzlich wäre ich heute reicher, wenn ich früher mit dem Investieren angefangen hätte. Es ist zwar alles andere als verkehrt, in der Mitte der 20er mit Aktien und Börse zu starten. Und im Vergleich womöglich sogar ein früher Zeitpunkt. Allerdings kann auch ich heute sagen, dass mich mein Zögern bereits ordentlich Rendite gekostet hat.
Im Endeffekt habe ich trotzdem einige Jahre verschenkt. Jahre, in denen ich auf mein Erspartes keinerlei Rendite bekommen habe. Und in denen es ebenfalls kaum bis keine Zinsen mehr gegeben hat. Genau dieser Mix ist das, was teuer gewesen ist. Aufgrund meines Zögerns an der Börse habe ich nämlich einen nicht unerheblichen Teil des letzten Jahrzehnts verpasst. Ein Jahrzehnt, das börsentechnisch absolut stark gewesen ist.
Deshalb wäre ich heute reicher, wenn ich bereits frühzeitig in Aktien oder zumindest in einen ETF investiert hätte. Vor allem in den späteren Jahren dürfte sich das auswirken. Zeit ist schließlich in der Regel Rendite. Und mit dem Zinseszinseffekt kann einen das im wahrsten Sinne des Wortes ein halbes Vermögen kosten.
Aber, wie gesagt: Ich habe noch immer vergleichsweise früh angefangen. Und auch für dich gilt, dass im Zweifel heute noch ein guter Tag ist, um mit deiner Geldanlage an der Börse zu starten.
Zu Beginn der falsche Ansatz Reicher wäre ich heute außerdem, wenn ich nicht einen für mich eigentlich falschen Ansatz verfolgt hätte. Als beginnender Investor habe ich zunächst auf augenscheinlich günstige Value-Aktien gesetzt. Kennzahlen sind dabei mein Fokus gewesen. Sowie auf Dividendenaktien mit einer möglichst hohen Dividendenrendite. Teilweise habe ich dafür Lehrgeld gezahlt, als die eine oder andere Investitionsthese nicht aufgegangen ist.
Was wäre die bessere Alternative gewesen? Ganz einfach: Wachstumsaktien. Als Investor bin ich weiterhin jung, habe Zeit und kann Jahrzehnte darauf warten, dass junge, dynamische Aktien ihr volles Potenzial entfalten. Hätte ich das berücksichtigt, wäre mein Start vermutlich viel erfolgreicher gewesen.
Ich bin zwar überzeugt, dass viele Wege zum Ziel einer marktschlagenden Rendite führen können. Ein solides, zumindest moderates Wachstum sollte jedoch zu besonders erfolgreichen Aktien dazugehören. Zumindest wäre ich reicher, wenn ich das beachtet hätte. Vielleicht ja auch für dich ein Ansatz, den du überdenken solltest. Für mich ist Wachstum jetzt jedenfalls fest in meinem Ansatz verankert.
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