Hamburg, 07. Sep (Reuters) - Die IG Metall will in den Betrieben gegen rechte Tendenzen und eine zunehmende Demokratiefeindlichkeit in der Gesellschaft mobilisieren. "Wir müssen deutlich machen, dass solidarisches Handeln ein überzeugenderes Politikmodell ist als Ausgrenzung", sagte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann in einem am Montag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Dies gelinge durch Mitbestimmung und Beteiligung in den Betrieben. "Es gilt, auch denen, die meinen, ihre Stimme wird nicht mehr gehört, und die Eliten hätten sich von der Bevölkerung abgekoppelt, ein Angebot zum gemeinsamen Handeln in unseren demokratischen Strukturen zu machen", sagte Hofmann.
Damit setzt sich die größte deutsche Gewerkschaft für ein Engagement der Beschäftigten in den Unternehmen ein. Durch die Mitbestimmung der Betriebsräte können Mitarbeiter Einfluss auf Unternehmensentscheidungen nehmen. Die Erfahrung am Arbeitsplatz, so die IG Metall, soll auch dazu beitragen, die Demokratie generell zu stärken.
Auch die Firmen selbst setzen sich verstärkt gegen rechte Tendenzen ein. Der Chef des Autozulieferers Continental (DE:CONG), Elmar Degenhart, hatte mit Blick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen jüngst gesagt, nicht nur die Politik und jeder Einzelne trage Verantwortung für den Erhalt der Demokratie, sondern auch die Unternehmen. Er regte eine Debatte über die gesellschaftliche Verantwortung an. Rassismus sei unter keinen Umständen tolerierbar. L8N2FT12X