NVDA Q3 Earnings: Warum unser KI-Modell der Nvidia-Aktie treu bleibtMehr erfahren

Illegal oder innovativ? So umgeht China die US-Chip-Sanktionen – WSJ

Veröffentlicht am 27.08.2024, 11:50
© Reuters
MSFT
-
GOOGL
-
NVDA
-

Investing.com – Die Fronten im Technologiewettbewerb zwischen den USA und China verhärten sich, doch chinesische Geschäftemacher haben bereits Wege gefunden, die strikten US-Exportverbote für hochmoderne KI-Chips effektiv zu umgehen.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal nutzen chinesische Unternehmen ausgeklügelte Methoden, um weiterhin Zugang zu den fortschrittlichsten amerikanischen Chips zu erhalten, ohne diese direkt nach China importieren zu müssen.

  • In eigener Sache: Möchten Sie wissen, wie die erfolgreichsten Investoren ihre Portfolios gestalten? InvestingPro gibt Ihnen Zugang zu den Strategien und Portfolios von Top-Investoren. Zusätzlich erhalten Sie monatlich über 100 Aktienempfehlungen, die auf KI-gestützten Analysen basieren. Neugierig? Klicken Sie hier für mehr Informationen.

Der frühere Bitcoin-Miner Derek Aw wirkt dabei als zentraler Akteur. Berichten zufolge überzeugte Aw Investoren in Dubai und den USA, KI-Server mit den leistungsstarken H100-Chips von Nvidia (NASDAQ:NVDA) zu finanzieren. Diese Server wurden in ein Rechenzentrum im australischen Brisbane gebracht und nur wenige Wochen später begann die Verarbeitung von AI-Algorithmen für ein Unternehmen in Peking.

Aw betont, dass die Nachfrage groß sei und dort, wo Nachfrage besteht, auch das Angebot folge. Laut Wall Street Journal wird die Praxis, Rechenleistung anzumieten, nicht nur von chinesischen Unternehmen genutzt. Zwar haben US-Cloud-Dienstleister wie Google (NASDAQ:GOOGL) Cloud und Microsoft (NASDAQ:MSFT) Azure strikte "Know Your Customer"-Richtlinien, doch das hindert chinesische Kunden nicht daran, auf internationalen Plattformen Rechenleistung zu erwerben.

Der Einsatz von "Smart Contracts" und Kryptowährungen erhöht die Anonymität dieser Transaktionen. Das Wall Street Journal berichtet, dass Käufer und Verkäufer von Rechenleistungen die Blockchain zur Abrechnung nutzen, wodurch ihre Identitäten verschleiert werden. Aw selbst gab zu, dass er die wahre Identität der Käufer häufig nicht kenne.

Zusätzlich agieren viele dieser chinesischen Firmen über Tochtergesellschaften in Singapur oder anderen Ländern, was die Rückverfolgbarkeit und die Einhaltung von Exportkontrollen weiter verkompliziert. Ein dezentralisierter GPU-Anbieter, io.net, bewirbt in seiner Nutzeranleitung ausdrücklich, dass er keine "Know Your Customer"-Einschränkungen auferlegt, was den Zugang zu GPU-Kapazitäten binnen Sekunden ermöglicht.

Das Wall Street Journal berichtet weiter, dass Aw derzeit weitere Investitionen aus Saudi-Arabien und Südkorea anwerbe, um ein neues Cluster von Nvidia's neuesten Blackwell-Chips für eine Singapurer Firma mit chinesischer Muttergesellschaft zu errichten. Aw betonte, dass rechtlich betrachtet alle beteiligten Firmen aus Singapur stammen und somit keine US-Exportkontrollen verletzt würden.

Doch was bedeutet diese Umgehungsstrategie für die globalen Spannungen zwischen den USA und China? Kritiker sehen darin eine eklatante Verletzung des Geists der Exportkontrollen, die darauf abzielen, die technologische Überlegenheit der USA zu schützen und Chinas Zugang zu kritischer Technologie zu beschränken. Befürworter hingegen argumentieren, dass Marktbedürfnisse stets kreative Lösungen finden und dass solche Maßnahmen die Innovationskraft und Zusammenarbeit fördern könnten.

Indessen steigt der Druck auf US-Behörden, diese Lücken zu schließen und ihre Exportkontrollmechanismen zu verschärfen. Doch solange solche Praktiken fortbestehen, bleibt die Frage offen: Kann der Technologiewettbewerb zwischen den USA und China überhaupt fair geführt werden oder erleben wir lediglich einen weiteren Akt in einem endlosen Wettlauf um die technologische Vorherrschaft?

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.