Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die Aktien europäischer Chiphersteller legten im frühen Handel am Mittwoch zu, nachdem der deutsche Halbleiterhersteller Infineon Technologies (ETR:IFXGn) seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr dank der regen Nachfrage seiner Kernkunden aus der Automobilbranche anhob.
Nach Angaben von Infineon zufolge sorgt die "robuste Geschäftsdynamik in der Kernsparte Automobil- und Industrieelektronik" dafür, dass der Umsatz über 4 Milliarden Euro (1 Euro = 1,0833 Dollar) statt der zuvor prognostizierten 3,9 Milliarden Euro liegen werde. In Kombination mit sinkenden Energiepreisen und einem höheren Anteil an höherwertigen Chips im Umsatzmix werde dies die operative Marge des Unternehmens in Richtung 30 % treiben, verglichen mit einer früheren Prognose von 25 %.
Für das Gesamtjahr rechnet Infineon nun mit einem Umsatz, der "deutlich über" der früheren Prognose von 15,5 Milliarden Euro liegt, "mit entsprechend positiven Auswirkungen" auf die operativen Margen.
Das Upgrade bestärkt den Glauben, dass der Industriesektor in Europas größter Volkswirtschaft die Kurve gekriegt haben könnte, nachdem die steigenden Energiekosten 2022 zu einer drastischen Verlangsamung geführt und die Erholung nach der Pandemie abgewürgt hatten. Auf den Automobilsektor entfielen im vergangenen Jahr 45 % des Umsatzes von Infineon, während Chips für die industrielle Prozesssteuerung weitere 13 % ausmachten.
Bis 9.55 Uhr MEZ stieg die Aktie von Infineon um 7,2 % auf ein Sechs-Wochen-Hoch. Sie erwies sich damit als Top-Wert im Euro Stoxx 50 und im deutschen DAX am Mittwoch.
Die Meldung beflügelte auch die Aktie von STMicroelectronics (EPA:STMPA), einem weiteren großen Chiplieferanten für die europäischen Automobilhersteller. Der Kurs kletterte um 4,9 % und erreichte damit wieder das 20-Jahres-Hoch, das er Anfang des Monats erreicht hatte.
Ebenfalls angehoben wurde die Umsatzprognose für das laufende Quartal vom US-Speicherchiphersteller Micron (NASDAQ:MU), der am Dienstag nach Börsenschluss seine Prognose anhob. Micron hatte jedoch einen weiteren Stellenabbau angekündigt, um dem derzeitigen Überangebot auf dem Markt für Speicherchips zu begegnen.
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