Brüssel, 23. Apr (Reuters) - EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat wegen der Virus-Krise einem Insider zufolge vor einem herben Einbruch der Wirtschaftsleistung in der Euro-Zone gewarnt. Sie habe den EU-EU-Staats- und Regierungschef auf einer Videokonferenz düstere Konjunkturprognosen vorgestellt, nach der das Bruttoinlandsprodukt im Währungsraum 2020 um bis zu 15 Prozent schrumpfen könnte, sagte ein Insider am Donnerstag. Das mittlere Szenario gehe von einem Einbruch um neun Prozent aus. Zugleich habe sie die Staats- und Regierungschef dazu aufgerufen, schnell einen starken und flexiblen Wiederaufbaufonds aufzulegen. Es bestehe die Gefahr, dass zu wenig und zu spät gehandelt werde.
Die EU-Staats- und Regierungschefs waren am Nachmittag auf einem Videogipfel zusammengekommen, um unter anderem über einen Wiederaufbaufonds für die Zeit nach der Corona-Krise zu sprechen. Wie die Finanzierung gestaltet werden soll, war zuletzt aber umsritten. Die Bundesregierung lehnt gemeinsame Anleihen und eine gegenseitige Haftung für Schulden ab. Solche Euro-Bonds - aktuell auch Corona-Bonds genannt - wurden aber von mehreren Ländern aus dem Süden der EU gefordert.