Frankfurt/Prag, 10. Mrz (Reuters) - Im Rennen um das tschechische Strom- und Gas-Endkundengeschäft von E.ON EONGn.DE sind Insidern zufolge vier der Top sieben Milliardäre des Landes sowie ein Energiekonzern in der finalen Runde. Die Investmentvehikel EPH, KKCG, Sev.en Energy und PPF sowie der Versorger Prazska energetika (PRE) seien aufgefordert worden, bis Ende April verbindliche Offerten einzureichen, wie mehrere mit der Sache vertraute Personen sagten.
Das Geschäft könnte mit 800 bis 900 Millionen Euro inklusive Schulden bewertet werden, und somit mit mehr als dem Sechsfachen seines operativen Gewinns (Ebitda). Mit der Organisation der Transaktion wurde BNP Paribas (DE:BNPP) beauftragt.
E.ON und die Bieter wollten sich nicht äußern.
Die EU-Kommission hatte E.ON für die Freigabe der Übernahme von Innogy IGY.DE den Verkauf der tschechischen Aktivitäten zur Auflage gemacht hat. E.ON hält mittlerweile rund 90 Prozent an der früheren RWE RWEG.DE -Ökostromtochter und will diese nun auf sich verschmelzen. E.ON und RWE hatten Innogy 2019 zerschlagen. E.ON übernahm das Netz- und Vertriebsgeschäft, RWE das Ökostromgeschäft der Tochter und das von E.ON.
Zu den vier bietenden Milliardären gehören der reichste Mann des Landes, Petr Kellner, dessen PPF über Telekommunikations-, Finanz- und Industriegeschäfte verfügt. Zudem bietet Karel Komareks KKCG, die mit Öl & Gas sowie der größten Lotterie des Landes ihr Geld verdient. Daniel Kretinskys EPH, größter Metro (DE:CECG) B4B.DE Eigner sowie Besitzer der ostdeutschen Braunkohleaktivitäten (Mibrag) ist ebenso darunter wie Pavel Tykac, dem das Kohleunternehmen Czech Coal gehört. Der Regionalversorger PRE gehört zu 70% der deutschen EnBW EBKG.DE , Prag hält den Rest.