Mailand, 27. Jan (Reuters) - Beim italienischen Versicherungskonzern Generali GASI.MI fällt die bisherige Nummer zwei in der Führungsspitze den Umbauplänen von Vorstandschef Philippe Donnet zum Opfer. General Manager Frederic de Courtois werde seinen Posten verlieren, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch vor einer Aufsichtsratssitzung, auf der Donnet seine neue Strategie präsentieren wollte. Er reagiert damit auf Bedenken von heimischen Großaktionären, dass bei Generali gleich zwei Franzosen das Sagen hätten, zumal der Versicherer einer der größten Investoren in italienische Staatsanleihen ist. Generali und De Courtois wollten sich nicht dazu äußern.
Donnet will den Konzern umstrukturieren und schlagkräftiger machen. Künftig sollen mehr Führungskräfte direkt an ihn berichten, wie es in den Kreisen hieß. Analysten fürchten, dass Generali die Folgen der Corona-Krise stärker zu spüren bekommt als gedacht. Auch Investment-Vorstand Tim Ryan könnte Generali verlassen, hieß es. Das Asset Management solle in eine eigene Sparte ausgegliedert werden.
Der italienische Milliardär Leonardo del Vecchio - Gründer des Brillen-Konzerns Luxottica ESLX.PA - gilt als treibende Kraft hinter den geplanten Veränderungen. Er ist nicht nur an Generali unmittelbar beteiligt, sondern inzwischen auch größter Anteilseigner von Mediobanca MDBI.MI , die wiederum größter Generali-Aktionär ist. Del Vecchio will Generali aus Fusionen mit anderen Versicherern wie Axa (MI:AXA) AXAF.PA oder Zurich ZURN.S heraushalten, die dem Konzern aus Triest Avancen machen. Donnet und de Courtois kommen beide von Axa.