Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Aktien von Intel (NASDAQ:INTC) kletterten am Mittwoch im vorbörslichen Handel um 1,7%, nachdem der Berufung des US-Chipherstellers in einem seit mehr als einem Jahrzehnt andauernden Kartellrechtsverfahren in Europa stattgegeben wurde.
Das Gericht der Europäischen Union in Luxemburg hat am Mittwoch einen Großteil der Feststellungen der EU-Regulierungsbehörde aus dem Jahr 2009 gekippt, wonach die Handelspraktiken von Intel den Konkurrenten Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) am Wettbewerb gehindert hatten. Intel wurde vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung durch die Gewährung von Treuerabatten und anderen Zahlungen missbraucht zu haben, um so den Wettbewerb zu behindern.
Mit dem Urteil entfällt teilweise die von der EU-Kartellbehörde verhängte Geldstrafe in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar. Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der viele Tech-Giganten, darunter auch einige US-amerikanische, im Fadenkreuz der europäischen Regulierungsbehörden stehen, deren Vorwürfe von Wettbewerbsverstößen über Eingriffe in die Privatsphäre bis hin zur Kompromittierung von Benutzerdaten reichen.
Das Wall Street Journal zitierte namentlich nicht genannte Anwälte mit der Aussage, dass das Urteil die Europäische Kommission bei der Verfolgung einiger Kartellfälle belasten könnte. Die Kommission habe versucht, ihre Reichweite durch neue Vorschriften und eine Neuinterpretation ihrer bestehenden Befugnisse zu erweitern, so das WSJ.
Intel gewährt nach Börsenschluss einen Einblick in seine Bücher. Der Gewinn pro Aktie soll bei einem Umsatz von rund 18,33 Mrd. USD 90 Cents betragen. Im 4. Quartal 2020 lag der Umsatz bei 20 Mrd. USD und der bereinigte Gewinn je Aktie bei 1,10 USD.