HONGKONG (dpa-AFX) - Der chinesische Online-Handelsriese Alibaba (NYSE:BABA) (HK:9988) will mit einem sogenannten Primärlisting an der Börse in Hongkong mehr Investoren aus dem asiatischen Raum anlocken. Mit dem Listing, das bis Ende 2022 erfolgen solle, hätte Alibaba dann Primärnotierungen in Hongkong und New York, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Bislang verfügt Alibaba in der asiatischen Finanzmetropole nur über ein Sekundärlisting. Durch ein Primärlisting könnten die Aktien dann auch via des Shanghai-Hong Kong Stock Connect an den chinesischen Festlandbörsen in Shanghai und Shenzhen gehandelt werden.
Das Unternehmen erhofft sich eine Ausweitung der Investorenbasis. Zudem dürfte der Schritt auch ein Zugeständnis an die chinesische Regierung sein, die vor einiger Zeit den Druck auf Internetriesen des Landes massiv erhöht hat, um ihre Macht und die ihrer Eigentümer zu begrenzen. Die Aktien stiegen am Dienstag in Hongkong um sechs Prozent. Alibaba wurde 2014 in den Vereinigten Staaten an die Börse gebracht - mit einem Volumen von mehr als 20 Milliarden Dollar war es bis dato einer der größten Börsengänge der Welt.
Derweil streicht Alibaba laut Informationen der "Financial Times" die Wachstumsziele für das US-Geschäft zusammen. Um auch weltweit mit dem Handelsriesen Amazon (NASDAQ:AMZN) mitzuhalten, hatte Alibaba vor drei Jahren die Business-to-Business-Plattform Alibaba.com gestartet - mit dem Ziel, mehr als eine Million kleine Unternehmen als Kunden an Bord zu holen. Nun wird laut "FT" nur noch angestrebt, jährlich 2000 US-Unternehmen für die Plattform zu gewinnen.