PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Donnerstag weiter unter den anhaltenden Spannungen zwischen Nordkorea und den USA gelitten. Allerdings fielen die Verluste nicht so deutlich aus wie am Vortag. Durchwachsene Daten zur französischen und britischen Industrieproduktion und einige Unternehmenszahlen gaben den Aktienkursen keine erkennbaren Impulse.
Gegen Mittag sank der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um 0,57 Prozent auf 3448,66 Punkte. Zur Wochenmitte hatte der Eurozonen-Leitindex knapp anderthalb Prozent eingebüßt. Der CAC-40-Index (CAC 40) in Paris verlor am Donnerstag 0,38 Prozent auf 5125,98 Zähler. Für den Londoner FTSE 100 , der sich vortags vergleichsweise gut gehalten hatte, ging es um deutlichere 1,09 Prozent auf 7415,97 Punkte nach unten.
Am besten schlugen sich im europäischen Branchenvergleich die Aktien der als krisenresistent geltenden Energieversorger: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 trat prozentual unverändert auf der Stelle. Als Stütze erwies sich zudem die Eon-Aktie (4:EONGn), die dank positiver Analystenreaktionen auf die vortags veröffentlichten Geschäftszahlen an ihre vorherigen Gewinne anknüpfte.
Eines der Schlusslichter in der Übersicht war hingegen der Index der Rohstoffunternehmen mit minus 0,79 Prozent. Der Index der Öl- und Gasunternehmen verlor 0,68 Prozent.
Als einer der wenigen Nachzügler der europäischen Berichtssaison schockte der Personalvermittler Adecco (5:ADEN) die Anleger mit einem knapp vierprozentigen Kursrutsch. Die Schweizer hatten zwar im zweiten Quartal weiter zugelegt, aber nicht so stark wie von Analysten erwartet.
Der britische Lebensversicherer Prudential (3:PRU) konnte mit seinen Halbjahreszahlen nicht vollends überzeugen: Angesichts der sprunghaft angestiegenen Gewinne, die allerdings auch auf günstige Wechselkurseffekte zurückgehen, und der im Vergleich zum Vorjahr angehobenen Zwischendividende, verloren die Aktien lediglich moderat.
Beim Branchenkollegen Zurich (5:ZURN) reichte es nach Vorlage der Geschäftsresultate sogar für ein knappes Kursplus. Der Schweizer Versicherer konnte mit einem starken zweiten Quartal den schwachen Jahresauftakt fast wieder ausgleichen. Dies stützte die Aktie, die den Titeln der meisten Konkurrenten seit Jahresbeginn hinterhergehinkt war.
Für die Glencore-Titel (3:GLEN) ging es um fast 2 Prozent bergab. Der Rohstoffkonzern war zwar im ersten Halbjahr dank gestiegener Rohstoffpreise und Umbaumaßnahmen wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und hatte einen Milliardengewinn erwirtschaftet. Allerdings hatte der vorherige Aktienkurs offenbar schon gute Zahlen eingepreist: Am Dienstag hatte er den höchsten Stand seit September 2014 erreicht.