Investing.com - Das chinesische Elektroauto-Start-up Nio (NYSE:NIO) hat am Samstag seine erste Limousine vorgestellt. Die Technologie fürs autonome Fahren soll nach Angaben des Unternehmens sogar besser sein als die von Tesla (NASDAQ:TSLA).
Der Basispreis für die ET7-Limousine startet bei 448.000 Yuan (69.000 Dollar) vor staatlichen Zuschüssen. Das Akkupaket mit 70 Kilowattstunden (kleinste Version) soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern bieten.
Die ersten Auslieferungen sollen im ersten Quartal 2022 beginnen, sagte Firmengründer und Chairman William Li auf dem "Nio Day" in Chengdu, China. Vorbestellungen sind seit Samstag möglich.
Die ET7-Limousine von Nio verfügt über das neue autonome Fahrsystem des chinesischen Start-ups mit einer Kameraauflösung von 8 Megapixeln - im Gegensatz zu 1,2 Megapixeln bei Tesla - und Nvidia (NASDAQ:NVDA)-Prozessoren, die eine höhere Rechenleistung bieten als die von sieben FSD-Computern, so Li.
Das autonome Fahrsystem kostet Li zufolge 680 Yuan monatlich.
Das in China hergestellte Model Y von Tesla soll bereits im April ausgeliefert werden und 339.900 Yuan kosten, wie auf der Website des US-Elektroautobauers am Samstag zu lesen war.
Der ET7 bietet bei einem Akkupaket mit 100 Kilowattstunden eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern. Das ist mehr als die 706 Kilometer Reichweite der P7-Limousine von Xpeng (NYSE:XPEV).
Die neue Limousine von Nio verfügt außerdem über ein laminiertes Ganzglasdach, beheizbare Sitze in beiden Sitzreihen und 23 Lautsprecher, so das Unternehmen.
"Die Menschen in meinem Umfeld interessieren sich sehr für die neue Limousine und haben bereits Vorbestellungen aufgegeben", zitierte die Global Times Feng Shiming, ein in Shanghai ansässiger Auto-Analyst.
"Der ET7 kann als Musterbeispiel für ein intelligentes Auto angesehen werden. Zudem beweist das Produkt, dass eine chinesische EV-Marke hohe Qualität zu einem hohen Preis bieten kann, so wie es auch ausländische Marken tun", sagte Feng.
Im Gegensatz zu anderen chinesischen Elektrofahrzeugherstellern, die eine starke Nachfrage nach ihren Limousinen sehen, bietet Nio bislang nur SUVs an. Auf der Shanghai Auto Show im April 2019 zeigte das Unternehmen den Prototyp einer Limousine, geriet aber später im Jahr in finanzielle Schwierigkeiten.
Anfang 2020 erhielt Nio rund eine Milliarde Dollar aus staatlichen Mitteln, woraufhin sich die in New York notierten Aktien erholten und im abgelaufenen Jahr um mehr als 1.100 Prozent zulegten. Das Start-up plant den Markteintritt in Europa bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres.
Die Auslieferungen für 2020 haben sich laut Nio im Vergleich zum Vorjahr auf 43.728 Fahrzeuge mehr als verdoppelt. Im Dezember wurden 7.007 Autos an die Kundschaft gebracht. Das ist ein Plus von 121 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und entspricht einem neuen monatlichen Bestwert.
"2020 war für die ganze Welt ein schwieriges Jahr. Vor diesem Hintergrund hat NIO einen Rekord nach dem anderen aufgestellt und das Jahr mit einem beeindruckenden Ergebnis von über 7.000 ausgelieferten Fahrzeugen im Dezember beendet", sagte William Bin Li, Gründer und CEO von Nio.
Der BofA Securities-Analyst Ming Hsun Lee bekräftigte jüngst seine Kaufempfehlung für Nio-Aktien und hob das Kursziel von 54,70 auf 59 Dollar an.
Das durchschnittliche Kursziel von 12 befragten Analysten liegt TipRanks-Daten zufolge bei 50,20 Dollar in den nächsten 12 Monaten. Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht dies einem Abwärtspotenzial von 14,80 Prozent. Die optimistischste Schätzung beläuft sich auf 60 Dollar, die pessimistische Schätzung auf 30 Dollar.
8 Analysten empfehlen die Aktie von Nio zum Kauf, 4 zum Halten und 0 zum Verkaufen.
In den letzten 52 Wochen bewegte sich das Papier von Plug Power (MU:E2NG) in einer Spanne von 2,11 bis 59,31 Dollar.