Elektroautos machen derzeit immer noch einen geringen Teil an allen zugelassenen Fahrzeugen aus. Doch dieses Bild ändert sich langsam. Vor allem die infolge der Viruskrise ausgerufene E-Auto-Prämie lässt die Verkaufspreise sinken und somit im Vergleich zu Verbrennern wettbewerbsfähiger erscheinen. Zudem steigt sowohl für die Autohersteller als auch für die Verbraucher der politische Druck, zukünftig auf emissionsarme Fahrzeuge umzusteigen.
Dies alles führte im zweiten Quartal 2020 dazu, dass sich der E-Auto-Absatzanteil innerhalb der EU auf 7,2 % verdreifachte und insgesamt über 50 % zulegte. Der Verkauf von Verbrennern sank hingegen um mehr als 50 %, was allerdings auch krisenbedingte Gründe hat. Über die kommenden Jahre wird sich dieser Trend weiter verstärken. So geht der „Digital Auto Report“ davon aus, dass sich das Marktvolumen bei neuen Antrieben für deutsche Autokonzerne bis 2030 von derzeit zwölf auf 84 Mrd. Euro steigern wird. Allein 67 Mrd. Euro entfallen dabei auf reine Elektrofahrzeuge.
VW (DE:VOWG) möchte Tesla ab 2023 überflügeln Bisher ist vor allem Tesla (WKN: A1CX3T) als Vorreiter der Elektroautobranche bekannt. Dies soll sich nach dem Willen von VW (WKN: 766403) allerdings möglichst schnell ändern. Bereits 2023 möchte der deutsche Konzern den amerikanischen Rivalen hinsichtlich der E-Auto-Absatzzahlen ein- und möglicherweise schon überholt haben.
Und es gibt viele Gründe dafür, dass dieses Ziel tatsächlich realisiert werden könnte. So rüstet VW seine Werke um, hat sich voll und ganz dem Elektroauto verschrieben, wird in Sachen Effizienz weitere große Fortschritte machen, besitzt den Vorteil eines etablierten Konzerns und kann Teslas bisherige technische Errungenschaften kopieren.
VW geht davon aus, dass Tesla bis 2023 jährlich etwa 1,5 Mio. E-Autos absetzen wird. Ähnliche Stückzahlen wird auch der deutsche Konzern bis dahin erreichen und vielleicht noch mehr, denn das aktuelle Anziehen der E-Auto-Nachfrage wird wahrscheinlich zu einer noch schnelleren Produktionsumstellung führen.
Selbst wenn die Autos bis dahin nicht mit Teslas Leistungswerten mithalten können, werden sie doch für viele Menschen vollkommen ausreichend sein und deshalb verkauft werden. So ist für die meisten Konsumenten der Preis immer noch das Kaufkriterium Nummer eins, bei dem VW Tesla unterbieten wird.
Um den Rückstand in Sachen Software aufzuholen, investiert VW kräftig und stellt Tausende neue Mitarbeiter ein. Auch dies wird sich auszahlen. In puncto Effizienz setzt VW auf seinen modularen Elektrobaukasten (MEB), mit dem sich viele Modelle aller Marken gleichzeitig bauen lassen.
Bill Gates sieht Elektroautos nicht als Alleinlösung Bill Gates denkt nach seinem Rückzug aus Microsoft (NASDAQ:MSFT) (WKN: 870747) über viele Probleme der Welt nach. So geht er davon aus, dass der Klimawandel zu eine der größten Bedrohungen für die Menschheit werden wird. Elektroautos könnten zwar einen Betrag zur Reduktion von Treibhausgasen leisten, sind seiner Meinung nach aber nicht in allen Bereichen eine praktikable Lösung.
Hauptgrund dafür ist das hohe Gewicht der Akkus, was bei schweren Fahr- und Flugzeugen oder Schiffen zum Problem wird. Hier könnten deshalb alternative Kraftstoffe die bessere Lösung sein. So hält Bill Gates Bio- und Elektrokraftstoffe für eine Lösung. Hauptproblem der Elektro-Treibstoffe sind für ihn immer noch die zu hohen Kosten, die derzeit drei- bis siebenmal über fossilen Treibstoffen liegen. Wer regelmäßig Motley Fool liest, wird allerdings wissen, dass für diese Zwecke grüner Wasserstoff eine gute Lösung sein kann, dessen Preis zukünftig deutlich sinken wird.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn (NYSE:LNKD) und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft und Tesla und empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls und Short January 2021 $115 Call auf Microsoft.
Motley Fool Deutschland 2020