Es kommt nicht häufig vor, dass man als Anleger Aktien findet, die man für mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte halten möchte. Zu schnell kann sich ein sicher geglaubter Wettbewerbsvorteil in Luft auflösen und sich das Unternehmen in eine komplett andere Richtung entwickeln, als gedacht.
3 Kandidaten für die kommenden Jahrzehnte Ein Unternehmen, dessen Aktie man vielleicht sogar über Jahrzehnte halten kann, muss also über ein extrem stabiles Geschäftsmodell verfügen, das auch in vielen Jahren noch relevant sein wird. Noch dazu sollte das Unternehmen am besten Jahr für Jahr wachsen und eine starke Wettbewerbsposition besitzen.
Die folgenden drei Unternehmen erfüllen aus meiner Sicht alle Kriterien.
SAP-Aktie Der erste Kandidat auf der Liste ist die SAP (DE:SAPG) (WKN: 716460)-Aktie. SAP ist einer der größten Anbieter von Unternehmenssoftware. Viele Unternehmen setzen auf die Software der Walldorfer und könnten nur mit viel Aufwand zu einem Konkurrenzprodukt wechseln. Das ist ein enormer Vorteil. Dennoch sollte man hier aber besser keine finanziellen Wunder erwarten. Umsatz, Gewinn und Aktienkurs werden im Durchschnitt jedes Jahr etwas steigen, aber auf eine Verdoppelung muss man sicherlich ein paar Jahre warten.
Für das noch laufende Jahr prognostiziert SAP beispielsweise einen Umsatzanstieg um 2 bis 4 %. Und das bereinigte Betriebsergebnis soll etwa konstant bleiben. Aber auch langfristig plant SAP mit eher moderatem Wachstum. Bis 2025 soll der Umsatz auf 36 Mrd. Euro steigen. Das wäre ein Anstieg um etwa ein Drittel gegenüber dem letzten Geschäftsjahr.
Das Betriebsergebnis dagegen soll etwas stärker, um etwa 38 %, auf 11,5 Mrd. Euro steigen. Auch das ist sicherlich kein spektakuläres Wachstum. Aber fest steht, dass SAP in den kommenden Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit immer weiter wachsen wird. Der Aktienkurs wird dieser Entwicklung früher oder später folgen und langfristig steigen, wenn die Gewinne steigen.
Microsoft-Aktie Das zweite Unternehmen, dessen Aktien man auf der Liste haben sollte, ist Microsoft (NASDAQ:MSFT) (WKN: 870747). Auch Microsoft ist zwar in der generell eher schnelllebigen Softwarebranche unterwegs. Ähnlich wie SAP erwirtschaftet auch Microsoft einen großen Teil seiner Gewinne mit Unternehmenskunden. Microsoft ist aber sehr viel breiter aufgestellt als SAP und deshalb auch einfacher in der Lage, in weitere Geschäftsbereiche zu expandieren, die an bereits bestehende Geschäfte angrenzen.
Obwohl Microsoft heute einer der größten Konzerne der Welt ist, wirkt es manchmal fast so, als würde der Konzern gerade erst so richtig Gas geben. Im letzten Geschäftsjahr, das Ende Juni zu Ende gegangen ist, konnte Microsoft den Umsatz um mehr als 17 % auf 168 Mrd. US-Dollar steigern. Der Nettogewinn ist sogar um 38 % auf mehr als 61 Mrd. US-Dollar oder 8,05 US-Dollar je Aktie in die Höhe geschossen. Das sind traumhafte Ergebnisse, die man sonst nur von deutlich kleineren Unternehmen erwartet.
Da Microsoft nur einen verhältnismäßig geringen Investitionsbedarf hat, wird ein Großteil der Gewinne zudem an die Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen zurückgegeben.
Nestlé-Aktie Der letzte Kandidat ist die Nestlé-Aktie (WKN: A0Q4DC). Nestlé ist ein Riese in der Nahrungsmittelbranche. Daher wächst auch dieser Konzern Jahr für Jahr und ist zudem kaum anfällig für Konjunkturschwankungen. Auch der Aktienkurs schwankt deshalb nur verhältnismäßig wenig. Große Kurssprünge sind hier genauso unwahrscheinlich wie Kursstürze. Der perfekte Kandidat also für ein auf Sicherheit ausgelegtes Aktienportfolio.
In diesem Geschäftsjahr wird ein Umsatzwachstum zwischen 5 und 6 % erwartet. Darüber hinaus gibt auch Nestlé einen Großteil seiner Gewinne über Dividenden und Aktienrückkäufe zurück. Tatsächlich gehört die Nestlé-Aktie zu den stabilsten Dividendenzahlern weltweit. Seit 1996 wurde die Ausschüttung jedes Jahr angehoben und seit mindestens 1959 nicht mehr gesenkt.
Der Artikel Kaufen und für immer halten: Hier sind 3 Aktien für die kommenden Jahrzehnte ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Dennis Zeipert besitzt Microsoft-Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft.
Motley Fool Deutschland 2021