Dass Warren Buffett keine Immobilien kauft, hältst du für ein Gerücht? Um fair zu sein: Ja, dem ist auch so. Das Orakel von Omaha bezeichnete sein eigenes Haus schließlich als eine der besten Investitionen, die er im Laufe seines Lebens getätigt hat. Wobei es ihm nicht um die Rendite geht, sondern um die eigene Lebensqualität.
Auch investiert Warren Buffett in Real Estate Investment Trusts, die wiederum in Immobilien investieren. Trotzdem hat das US-Portal Benzinga in einem Artikel klargestellt, dass es einen Unterschied zwischen Kaufen und Investieren gebe. Das ist der Anlass, warum wir das heute einmal näher betrachten wollen. Im Zweifel ist die Haltung des Orakels von Omaha auch für Privatinvestoren alles andere als uninteressant.
Darum kauft Warren Buffett keine Immobilien Mit den über 140 Mrd. US-Dollar in Cash könnte Warren Buffett ein größerer Investor im Bereich Real Estate werden. Ist er aber nicht. Und das hat für den besagten Redakteur von Benzinga einen einfachen Grund: Das Kaufen und Managen von Immobilien ist ein ziemlich aufwendiger Prozess. Vermieten, Instandsetzen, Neuvermieten und andere Dinge gehören dazu. Das macht diese Investition, die eigentlich passiv sein sollte, zu einer ziemlich aktiven Angelegenheit.
Warren Buffett meidet daher diesen eigenen Geschäftsbereich, weil er Unternehmensbeteiligungen als weniger aufwendig ansieht. Und weil er passiv in Immobilien investieren kann. Eben über Real Estate Investment Trusts, wodurch das Orakel von Omaha den Aufwand meidet, dafür aber den Ertrag, die Rendite, über eine solide Dividende erhalten kann.
Auch für Privatinvestoren ist es wichtig, diesen Unterschied zu kennen: Das Kaufen und Managen einer Immobilie besitzt zwar Vorteile. So kann man zum Beispiel mit einem Hebel agieren, indem man Fremdmittel zusätzlich zum Eigenkapital aufnimmt. Trotzdem ist diese Investition keine, die einfach bloß ein Kaufen und Halten erfordert. Nein, sondern jede Menge Arbeit, um die Bewirtschaftung zu gewährleisten.
Investieren … oder selbst unternehmen Das Kaufen einer Immobilie ist daher eigentlich eine Unternehmung. Natürlich ist es in gewisser Weise passiv, erfordert jedoch eine aktive Komponente. Warren Buffett meidet das und sourct es lieber aus. Per Real Estate Investment Trust ist es einfach möglich, diese aktive Komponente auszuklammern und lediglich die Rendite in Form der Dividende in den Fokus zu stellen.
Was die eigenen vier Wände angeht, sagt das Orakel von Omaha, dass sie eine seiner besten Investitionen seien, was die Rendite in Form von Lebensqualität angeht. Aber im Endeffekt dürfte das für den Starinvestor eher eine Form des Konsums sein. Einen freien Cashflow hat der Starinvestor von seinen eigenen vier Wänden vermutlich nicht zurückerhalten.
Der Artikel „Kauft“ Warren Buffett darum keine Immobilien? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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