Kennen Sie die KION Group? Nun, letztlich steckt hinter der KION Group nichts anderes als das ehemalige Gabelstapler-Geschäft des DAX-Konzerns Linde. Dieser hat sich nur inzwischen voll auf das boomende Industriegase-Geschäft fokussiert, so dass sich die KION Group mit Jungheinrich um die Vorherrschaft im Bereich der Lager-Fahrzeuge streiten kann.
Von Finanzinvestoren auf Erfolg getrimmt… aber Übernahmephantasie?
Dabei wurde KION seinerzeit von Finanzinvestoren um Goldman Sachs (NYSE:GS) regelrecht auf Erfolg programmiert bzw. getrimmt. Denn die Finanzinvestoren übernahmen das von Linde abgespaltene Gabelstapler-Geschäft, führten harte Sanierungsschritte durch und brachten die Gesellschaft schließlich unter dem neuen Namen KION Group an die Börse. Dies begeisterte den chinesischen Wettbewerber Weichai Power dann schließlich wohl so sehr, dass er sich hier einkaufte und inzwischen 45,0% des Aktienkapitals hält.
Daher wird bei KION immer wieder über eine mögliche Komplettübernahme durch die Chinesen spekuliert. Dabei stellt sich jedoch die Frage, welche Vorteile dies für Weichai Power bieten würde. Da man die Firma ja auch mit 45,0% des Aktienkapitals weitestgehend kontrollieren kann, sehe ich eine solche Übernahme zumindest aktuell noch nicht. Auf längere Sicht mag dies jedoch eine zusätzliche Option sein, die Anlegern immer wieder entsprechende Phantasien erlaubt.
Charttechnisches Verkaufssignal steht erneut!
Zuletzt jedenfalls lief es bei der KION Group nicht mehr ganz rund. So gab das Management über 1 Mrd. Euro für die Akquisition von Dematic aus, nur um kurze Zeit später eingestehen zu müssen, dass der dadurch verstärkte Geschäftsbereich automatisierter Supply-Chain-Lösungen aktuell nicht rund läuft. Daher kam es zu einer Gewinnwarnung, die die Aktie kurzfristig einbrechen ließ. Anschließend erholte sie sich zwar zügig, ein Befreiungsschlag in Form eines großen Kaufsignals blieb aber aus.
Vielmehr enttäuschte die KION Group dann zuletzt mit ihren aktuellen Quartalszahlen erneut, so dass die Aktie wieder auf Tauchstation ging. Dabei wurde erneut ein charttechnisches Verkaufssignal mit Kurszielen im Bereich um 50,00 Euro generiert. Noch haben die KION-Bullen an der Börse zwar die Chance, dieses Verkaufssignal zu einem Fehlsignal mutieren zu lassen. Dann aber müssen sie die Aktie zügig wieder hochkaufen, am besten über die Marke von 65,00 Euro. Das sehe ich zurzeit nicht, so dass ich zur Vorsicht mahne. Zwar halte ich KION für besser als den innerdeutschen Konkurrenten Jungheinrich. Das alleine genügt jedoch nicht!
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Ein Beitrag von Sascha Huber.