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Klimaanleihe: Das Versprechen ist Kaufkraftverlust

Veröffentlicht am 08.09.2019, 11:01
Aktualisiert 08.09.2019, 11:06
© Reuters.
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Vor ungefähr einem Jahrzehnt begann sich das Zinsumfeld in der westlichen Welt komplett zu verändern. Wer aktuell dem deutschen Staat Geld leiht, bekommt negative Zinsen, auch wenn er bereit ist, Anleihen mit dreißigjähriger Laufzeit zu kaufen.

Was sich allerdings nicht geändert hat, ist die grundlegende Mathematik. Deswegen musste ich schmunzeln, als ich von einer geplanten Klimaanleihe gelesen habe.

Einige deutsche Politiker fordern aktuell, dass im Rahmen von verstärkten Investitionen in den Klimaschutz eine Klimaanleihe für die breite Bevölkerung ausgegeben werden soll. Als Rendite werden 2 % pro Jahr vorgeschlagen. Das ist deutlich mehr, als man aktuell in quasi allen sicheren Anlageformen bekommt, und insofern haben die Politiker durchaus recht, wenn sie diese Rendite als großzügig präsentieren.

Für mich zeigt das aber, wie weit wir bei den Niedrigzinsen schon gekommen sind. Für Sparer zählt immer das Zusammenspiel von drei Faktoren: Rendite, Inflation und Steuern. Nur selten werden alle betrachtet, vor allem die Steuern werden oft vergessen.

Also rechnen wir doch einmal nach, wie großzügig der Staat mit einer Rendite von 2 % wirklich wäre. Auf Zinsen entfällt in Deutschland die Kapitalertragsteuer in Höhe von 25 %. Lassen wir, um es einfacher zu machen, für unsere Rechnung den Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer außen vor, dann bekommt der Sparer nach Steuern immerhin noch 1,5 % Zinsen.

Nun ist noch ein Blick auf die Inflation wichtig. Die war in Deutschland zuletzt eher niedrig, aber schwankte grob zwischen 1 und 2 %. Wichtig für Sparer ist die zukünftige Inflation und hier gibt es eine klare Ansage der Europäischen Zentralbank. Auf ihrer Internetseite schreibt sie über Geldpolitik: „Der EZB-Rat verfolgt das Ziel, die Inflationsrate auf mittlere Sicht unter, aber nahe 2 % zu halten.“

Berücksichtigen wir bei der Rendite der vorgeschlagenen Klimaanleihe also nicht nur die Steuern, sondern bereinigen sie noch um den von der EZB angezielten Kaufkraftverlust, kommt dabei nur noch eine reale Rendite von circa -0,5 % heraus.

Wenn von einer großzügigen Rendite in Höhe von 2 % gesprochen wird, ist das Versprechen für Sparer in Wirklichkeit Kaufkraftverlust. Auch wenn die meisten Sparer nachvollziehbare Berührungsängste haben: Die Chance auf eine positive Rendite nach Steuern und Inflation scheint es fast nur noch bei Aktien zu geben

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Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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