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Kliniken in Berlin stoppen AstraZeneca-Impfung bei Frauen unter 55

Veröffentlicht am 30.03.2021, 12:47
© Reuters.
AZN
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Frankfurt/Berlin, 30. Mrz (Reuters) - In Berlin setzen die landeseigenen Kliniken Vivantes und Charite Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca AZN.L für Frauen unter 55 Jahren aus. Das bestätigten die beiden Kliniken am Dienstag. "Dieser Schritt ist aus Sicht der Charite notwendig, da in der Zwischenzeit weitere Hirnvenenthrombosen bei Frauen in Deutschland bekanntgeworden sind", erklärte eine Sprecherin. Obwohl in der Charite keine Komplikationen nach Impfungen mit AstraZeneca aufgetreten seien, wolle man eine abschließende Bewertungen abwarten. Auch die Vivantes-Kliniken hätten die Impfung ab Dienstag vorsorglich ausgesetzt, hieß es von dem Krankenhausbetreiber. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" darüber berichtet.

Bereits am Vortag hatte der nordrhein-westfälische Kreis Euskirchen Impfungen mit AstraZeneca bei unter 55-jährigen Frauen gestoppt. Dort hatten zwei Frauen wenige Tage nach der Impfung eine Sinusvenenthrombose entwickelt. Während eine 47 Jahre alte Patientin an den Folgen verstarb, befindet sich die zweite Patientin im Alter von 28 Jahren in einem stabilen Zustand und wird in einer Spezialklinik versorgt. Das Paul-Ehrlich-Institut, das deutsche Bundsinstitut für Impfstoffe, wurde nach Angaben des Kreises informiert und prüft die Vorgänge. Bei dem Institut war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

Bei einer Sinusvenenthrombose, einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenenthrombosen, handelt es sich um die Verstopfung eines der großen venös‎en Blutgefäße im Gehirn durch ein Blutgerinnsel. In mehreren europäischem Länder, darunter auch Deutschland, waren die Impfungen mit AstraZeneca Mitte März nach Berichten über Fälle von sehr seltenen Blutgerinnseln vorübergehend gestoppt worden. In Deutschland waren vor allem Frauen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren betroffen. Die Impfungen wurden nach wenigen Tagen wieder aufgenommen, nachdem sich die Europäische Arzneimittelbehörde EMA für ein Festhalten an dem Impfstoff ausgesprochen hatte.

Die EMA setzt aber ihre Überprüfung der seltenen Thrombosefälle fort und hat dazu auch eine Expertengruppe einberufen. Eine aktualisierte Empfehlung erwartet die Behörde zwischen dem 6. und 9. April. Ihre vorläufige Überprüfung hatte die EMA mit der Einschätzung abgeschlossen, dass der Impfstoff nicht mit einem Anstieg des Gesamtrisikos von Blutgerinnseln verbunden ist. Zwar könne ein Zusammenhang zwischen einer Impfung und sehr seltenen Blutgerinnseln im Gehirn nicht definitiv ausgeschlossen werden. Man sei jedoch weiter der Ansicht, dass die Vorteile des Mittels die Risiken überwögen.

(Reporterinen: Patricia Weiß und Caroline Copley, redigiert von Kerstin Dörr . Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

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