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LE BOURGET/ROUNDUP 2: Airbus hängt Boeing auf Messe ab - Hoffen auf A380-Order

Veröffentlicht am 18.06.2015, 14:52
LE BOURGET/ROUNDUP 2: Airbus hängt Boeing auf Messe ab - Hoffen auf A380-Order
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LE BOURGET (dpa-AFX) - Der Flugzeugbauer Airbus (PARIS:AIR) (XETRA:AIRG) hat seinen Erzrivalen Boeing (NYSE:BA) auf der Pariser Luftfahrtmesse bei der Jagd nach Kunden abgehängt. Die Europäer sammelten Aufträge und Vorverträge für 421 Mittel- und Langstreckenjets ein, wie Airbus-Chef Fabrice Brégier am Donnerstag auf der Luftfahrtschau im Pariser Vorort Le Bourget sagte. Die Amerikaner blieben mit 331 Bestellungen dahinter zurück. Für die Hersteller geht es jetzt darum, wie sie Auftragsberge bewältigen - und was aus ihren wenig gefragten Flaggschiffen 747 und A380 wird.

Insgesamt summierten sich die Aufträge und Vorverträge von der Messe bei Airbus laut Preisliste auf 57 Milliarden US-Dollar (51 Mrd Euro). Boeing kommt auf 50,2 Milliarden Dollar. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich. Die genannten Summen gelten daher als deutlich zu hoch.

Auf der Messe wurde Boeing mehr größere und teurere Flieger los, darunter 20 Fracht-Jumbos. Airbus muss beim weltgrößten Passagierjet A380 derweil weiter um Aufträge bangen. Nach langer Durststrecke will Verkaufschef John Leahy nun bis Jahresende Abnehmer für 25 Exemplare des doppelstöckigen Flugzeugs finden. Diese Zahl "wäre realistisch", sagte er nach der Messebilanz. Seit 2013 hat keine Airline mehr einen der doppelstöckigen Jets geordert.

Airbus prüft sowohl eine Modernisierung seines Flaggschiffs mit neuen Triebwerken als auch eine leichte Verlängerung des Fliegers, um Platz für etwa 50 zusätzliche Fluggäste zu schaffen. In diesem Jahr will der Konzern bei der Produktion des Modells erstmals keine roten Zahlen mehr schreiben. Dazu müssen etwa 30 Maschinen den Weg zu den Kunden finden. Die bisherigen Aufträge reichen, um die Produktion bis 2018 in diesem Umfang aufrechtzuerhalten.

Großkunde Emirates, der insgesamt 140 A380 bestellt und mehr als 60 davon schon in Betrieb hat, drängt Airbus jedoch zu einer Modernisierung des Fliegers. Airbus reicht ein einziger Käufer für das neue Modell jedoch nicht aus, da die Entwicklungskosten viel zu hoch wären. Leahy spricht nach einiger Aussage jedoch mit einer Reihe anderer Interessenten über das Flugzeug.

Der Großteil der Bestellungen auf der Pariser Messe entfiel auf die Mittelstreckenjets aus der Airbus-A320-Familie und Boeings 737-Reihe. Airbus fand zudem mit der indonesischen Fluglinie Garuda einen Käufer für 30 Exemplare seines neuen Langstreckenjets A350. Dass Airbus letztlich die Nase vor Boeing hatte, verdankte das Unternehmen einem in letzter Minute geschlossenen Vorvertrag mit der ungarischen Fluglinie Wizz Air. Sie will 110 Mittelstreckenjets in der modernisierten Langversion A321neo kaufen.

Boeing sicherte sich einen Vorvertrag der russischen Fluglinie Volga Dnepr über 20 Fracht-Jumbos in der neuen Version 747-8. Bei der Passagierversion des Jumbos ist Auftragslage noch deutlich dünner als beim Airbus A380. Boeing hat die Produktion bereits gedrosselt.

Um den Auftragsberg bei den Mittelstreckenjets abzuarbeiten, weiten Airbus und Boeing die Produktion kräftig aus. Vor allem die spritsparenden Neuauflagen A320neo und Boeing 737-MAX haben die Nachfrage explodieren lassen. Die Amerikaner wollen ab 2018 jeden Monat 52 Maschinen der 737-Reihe bauen, Airbus peilt für seine A320-Familie ab 2017 die Marke von 50 Jets pro Monat an. Der Vorstand bereitet die Zulieferer bereits darauf vor, dass es ab 2018 etwa 63 Jets pro Monat werden könnten.

Vor allem die Triebwerksbauer müssen sich dazu ranhalten. Während die Boeing 737-MAX auf das Leap-Triebwerk des französisch-amerikanischen Herstellers CFM festgelegt ist, haben die Käufer der A320neo-Jets die Wahl zwischen dem CFM-Antrieb und dem Triebwerk des US-Herstellers Pratt & Whitney, an dem auch der Münchner Triebwerksbauer MTU mitarbeitet. "Wenn ein Triebwerkshersteller bei der Produktionsausweitung nicht mitzieht, verliert er eben Marktanteile", sagte Leahy.

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