Investing.com – Der Dax startete nach dem Kurseinbruch am Vortag leicht freundlich in den neuen Handelstag. In den ersten Minuten legte der deutsche Leitindex um 0,21% auf 9.242,35 Punkte zu. In der zweiten Reihe ging der MDax leicht um 0,10% auf 16.058,93 Zähler zurück. Der TecDax sackte tiefer um 0,47% auf 1.129,39 Punkte ab.
Am Vortag war der deutsche Leitindex aufgrund fehlender Impulse und wegen zunehmender Nervosität im Vorfeld der Veröffentlichung von wichtigen US-Konjunkturdaten eingebrochen. Zahlen zum US-Arbeitsmarkt, zur US-Dienstleistungsbranche und zum US-Immobilienmarkt dürften für die Federal Reserve Bank wegweisend für die Gestaltung ihrer künftigen Geldpolitik sein. Nach den unerwartet starken Daten zur US-Industrie wird eine schnellere Wirtschaftserholung befürchtet, die die US-Notenbank dazu veranlassen könnte eher als erwartet eine Ausstiegsstrategie aus ihrem milliardenschweren Anleihekaufprogramm einzuleiten.
Am Vortagabend hatte der Präsident der Federal Reserve Bank in San Francisco John Williams, der als Befürworter einer expansiven Geldpolitik gilt, sich für eine weitere Leitzinssenkung in den USA ausgesprochen. So soll die Fed ihre Bereitschaft signalisieren, die Zinsen auch nach einer Drosselung der Überschussliquidität so lange wie nötig niedrig zu halten, um die US-Wirtschaft weiter anzukurbeln, sagte Williams der Nachrichtenagentur Reuters in einem Interview. Auch meinte er die US-Notenbank müsse mehr Klarheit darüber schaffen, was genau sie später zu einer Zinserhöhung verleiten würde, wenn die Arbeitslosenrate wieder unter der angepeilten Marke von 6,5% liegt.
Die Vorgaben aus den USA sind am Vortag des Weiteren schwach ausgefallen. Der Dow Jones schloss um 0,59% tiefer bei 15.914,60 Punkten. Der S&P 500 ging um 0,32% auf 1.795,15 Zähler zurück, der NASDAQ gab um 0,20% auf 4.037,20 Punkte nach.
In Japan hat sich der Indikator für das Geschäftsklima der Dienstleister im November weiter über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten gehalten, allerdings ist sie von ihrem Hoch von 55,3 Zähler im Oktober auf 51,8 Punkte gesunken, teilte heute das Markit Institut in London mit.
Zusätzlich verlautete heute aus japanischen Regierungskreisen, dass das geplante Konjunkturpaket für nächstes Jahr, mit dem negativen Effekten einer Mehrwertssteuererhöhung entgegengewirkt werden soll, 134 Mrd Euro betragen dürfte. Es wird erwartet, dass die Regierung es am Donnerstag verabschiedet. An der Tokioter Börse sorgten unterdessen Gewinnmitnahmen aber auch eine Aufwertung des Yen, die vorwiegend Exportwerte belastet, für einen starken Kurseinbruch im Nikkei. Der japanische Leitindex sackte um 2,17% ab. Der TOPIX ging um 1,71% zurück.
In China hat der HSBC November Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor den höchsten Anstieg der letzten 8 Monate verzeichnet. Er notiert bei 52,3 Punkten nach 51,8 Zählern im Oktober, gab heute das Markit-Institut bekannt. An der chinesischen Börse wurden die Daten positiv aufgenommen. Der Shanghai Composite Index legte um 1,31% zu. Der CSI 300 kletterte um 1,32%. Der in Hong Kong gehandelte Hang Seng Index gab dagegen um 0,76% nach.
Weitere Konjunkturdaten werden gegen 10 Uhr veröffentlicht. Es werden Zahlen zum deutschen, französischen, italienischen, spanischen und europäischen Einkaufsmanagerindex für die Diensleistungsbranche erwartet. Zudem beginnt heute die zweitägige Sitzung der Bank of England. Gleichzeitig werden Daten zum europäischen Wirtschaftswachstum für das dritte Quartal und zum Einzelhandel für Oktober vorgelegt. Am Nachmittag dürften dann US-Zahlen für Bewegung an den Börsen sorgen. Um 14:15 Uhr wird der hocherwartete ADP-Arbeitsmarktbericht für November veröffentlicht. Am Freitag kommen dann ofizielle Zahlen dazu. Auch werden Daten zur US-Handelsbilanz für Oktober, der ISM Diensleistungsindex für November und die US-Hausverkäufe für September und Oktober bekanntgegeben. Am Abend wird zusätzlich das Beige Book veröffentlicht.
Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde die Deutsche Lufthansa Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 1,42%. Topwerte im MDax und TecDax sind momentan sind Südzucker und CompuGroup bei Anstiegen von jeweils 3,24% und 1,71%. Größter Verlierer im Deutschen Leitindex ist erneut Thyssen Krupp bei einem Minus von 2,29%. Weiter belasten Pläne für eine Kapitalerhöhung. Weitere Flops sind GAGFAH und Kontron bei Abschlägen von jeweils 3,60% und 1,66%.