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Lilium: Eine Aktie, die sich verzehnfachen könnte

Veröffentlicht am 29.04.2021, 09:49
Lilium: Eine Aktie, die sich verzehnfachen könnte

Vor etwa vier Wochen ist mein erster Artikel zu Lilium erschienen. Das deutsche Technologie-Unternehmen möchte sich per SPAC-Fusion an der US-Börse NASDAQ listen. Sobald der Börsengang von Lilium erfolgt ist, können auch Privatanleger in die Vision vom Flugtaxi-Start-up investieren. Den Weg des Unternehmens möchte ich künftig eng begleiten, da ich es sehr spannend finde, dass möglicherweise in Deutschland ein großartiger Technologieführer entsteht.

In diesem Artikel geht es um die finanziellen Aussichten von Lilium. Dazu habe ich mir den Börsenprospekt genauer angesehen und möchte nachfolgend mein Fazit dazu mit dir teilen. Die Vision des Flugtaxi-Start-ups ist großartig und wenn alles glattläuft, könnte die Lilium-Aktie sich mindestens verzehnfachen. Für interessierte Investoren könnte hier also möglicherweise eine große Chance lauern.

Die zukünftige Lilium-Aktie im Überblick Bevor ich auf das Geschäftsmodell von Lilium und die damit verbundenen finanziellen Aussichten eingehe, möchte ich noch ein paar wichtige Eckdaten zur künftigen Lilium-Aktie mit dir teilen:

  • Die SPAC-Fusion zwischen Lilium und dem Börsenmantel Qell Acquisition Corporation (WKN: A2QD9M) soll im zweiten Quartal 2021 vollzogen sein. Anschließend ist dann „Lilium N.V.“ an der NASDAQ gelistet.
  • Zum Börsengang soll der Enterprise-Value von Lilium zwischen 2,4 und 3,3 Mrd. US-Dollar liegen.
  • Durch die Fusion erlöst das Flugtaxi-Start-up voraussichtlich 830 Mio. US-Dollar. Diese möchte man nutzen, um das weitere Wachstum des Unternehmens voranzutreiben. Der 7-Sitzer-Prototyp soll dazu bis zur Markteinführung finanziert sein.
Als Investmentthese für interessierte Anleger gibt das Flugtaxi-Start-up an, dass sie einen schnell wachsenden und großen TAM (total adressable market) bedienen. Dazu betonen sie, einen First-Mover-Vorteil zu haben und auf proprietäre Technologie zu setzen. Das Geschäftsmodell ist dazu laut eigenen Angaben solide und skalierbar.

Das Management sagt auch, dass Lilium so positioniert ist, um das führende globale Unternehmen im Bereich regionaler Luftmobilität zu sein. Dabei möchte man von einem Markt profitieren, der bis 2040 auf 1,5 bis 3 Billionen US-Dollar geschätzt wird. Als erstes Produkt ist der 7-Sitzer-eVTOL-Jet geplant. Dieser soll die höchste Kapazität und den geringsten Lärmpegel am Markt bieten. Insgesamt vielversprechende Aussichten für die Lilium-Aktie, zumindest auf dem Papier.

Das Geschäftsmodell des Flugtaxi-Start-ups Spannend für potenzielle Investoren der Lilium-Aktie ist natürlich das geplante Geschäftsmodell. Das Flugtaxi-Unternehmen möchte von Anfang an sowohl Mobilitätslösungen für Personen (B2C) als auch das Leasing von Jets an Unternehmen (B2B) anbieten. Damit möchte man mehr von der gesamten Wertschöpfungskette für sich einnehmen.

Für beide Geschäftszweige setzt das Unternehmen auf ein kapitalschonendes Modell. Lilium entwickelt und produziert die Jets und betreibt die eigene digitale Plattform. Auf dieser wird das Netzwerk und der Flugplan koordiniert sowie die App betrieben, in der die Kunden die entsprechenden Taxi-Flüge buchen können.

Den kapitalintensiveren Zwischenschritt lässt Lilium dabei aus und lagert die Infrastruktur und die Durchführung der Flüge an Drittanbieter aus. Das betrifft beispielsweise die Landeplätze für die Jets sowie auch die Ausbildung der Piloten, die in den Flügen eingesetzt werden. Ein kapitalschonendes Geschäft gepaart mit einer skalierbaren Plattform hört sich für Investoren immer gut an, wodurch die Lilium-Aktie auch aus dieser Perspektive attraktiv erscheint.

Die finanziellen Aussichten für die Lilium-Aktie Damit die Aktie von Lilium zu einem möglichen Verzehnfacher wird, muss jedoch auch die Aussicht auf den finanziellen Erfolg stimmen (und schlussendlich dann auch eintreten). Sehen wir uns nun also an, mit wie viel Umsatz und Gewinn das Unternehmen in der Zukunft rechnet.

Lilium möchte Passagieren Flugtaxi-Flüge erstmalig in den USA und Europa anbieten. Im Börsenprospekt finden sich ein paar Beispiele für das Streckennetz in den USA. Exemplarisch nehmen wir die Strecke von Philadelphia nach Manhattan, bei der ein Ticket 170 US-Dollar kosten soll. An einem Tag soll ein Jet bis zu 15.000 US-Dollar an Umsatz generieren können. Auf ein Jahr hochgerechnet rechnet Lilium mit einem Umsatz von ungefähr 5 Mio. US-Dollar.

Die Kosten für einen Jet gibt Lilium mit 2,5 Mio. US-Dollar an. Im B2C-Geschäftsmodell soll ein Jet über seine Lebensdauer hinweg 10 Mio. US-Dollar Profit einbringen. Da die Lebensdauer mit acht Jahren angegeben wird, ergibt sich dadurch ein möglicher Profit von 1,25 Mio. US-Dollar pro Jahr. Innerhalb der ersten zwei Jahre wären also die Kosten für den Jet gedeckt und man würde ab dem dritten Jahr wesentlich höhere Margen einfahren. (Anmerkung der Redaktion: Alle Zahlen beziehen sich auf die Prognose im Jahr 2026.)

Starke Umsätze geplant In Florida setzt man auf eine Partnerschaft mit Ferrovial und Tavistock, um 14 sogenannte Vertiports zu bauen. So nennt man die „Flughäfen“ für die geplanten Jets von Lilium. Zukünftig sollen in diesem Netzwerk etwa 125 Jets fliegen und einen jährlichen Umsatz in Höhe von 600 Mio. US-Dollar generieren.

Für das Jahr 2026 plant Lilium mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 3,3 Mrd. US-Dollar und im darauffolgenden Jahr sollen es bereits 5,9 Mrd. US-Dollar sein. Laut Management soll im Jahr 2027 das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) bereits bei 1,44 Mrd. US-Dollar liegen, während auch ein operativer Cashflow in Höhe von circa 1 Mrd. US-Dollar erwirtschaftet wird.

Chancen und Risiken Die skizzierten Finanzaussichten klingen verlockend. Vor allem dann, wenn man sie ins Verhältnis zum geschätzten Enterprise-Value von Lilium setzt. Sollte der Geschäftsplan so ausgehen wie geplant, dürfte sich der Unternehmenswert drastisch erhöhen. Auch ist davon auszugehen, dass gerade die Jahre nach 2027 vermutlich noch mehr Wachstum bringen, sobald diese Technologie mehr angenommen wird. Für die Lilium-Aktie besteht also bei Erfolg in der Tat Verzehnfachungspotenzial, wenn nicht sogar deutlich mehr.

Wir müssen allerdings auch festhalten, dass eine mögliche Investition in die zukünftige Aktie von Lilium eine große Wette darauf ist, dass die geplanten Flüge zum einen technisch funktionieren und sicher sind wie zum anderen darauf, dass diese Art der Fortbewegung auch nachhaltig angenommen wird. Beide Annahmen bergen einige unkalkulierbare Risiken, die meiner Meinung nach für einen Anleger bei einer Investition erhebliche Risiken mit sich bringen.

Fazit zur Lilium-Aktie Die Vision von Lilium begeistert: Zu fairen Preisen bequem zwischen Metropolen hin und her fliegen und dabei sogar etwas Gutes für die Umwelt tun. Bei Erfolg sehen die finanziellen Aussichten ebenfalls sehr attraktiv aus. Interessierte Privatanleger sollten sich jedoch bewusst sein, dass Volatilität bei der Lilium-Aktie vorprogrammiert sein wird.

Ich werde das Unternehmen weiterhin verfolgen und bin gespannt auf die zukünftigen Entwicklungen. Im nächsten Teil dieser Artikelserie zu Lilium werde ich mir die technischen Details des Lilium-Produkts genauer ansehen und einen Vergleich mit der Konkurrenz skizzieren. Besuche mein Profil, um den nächsten Artikel nicht zu verpassen.

Der Artikel Lilium: Eine Aktie, die sich verzehnfachen könnte ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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