München/Berlin, 08. Mrz (Reuters) - In Bayern breitet sich die Coronavirus-Epidemie weiter aus. Mittlerweile seien 157 Fälle bekannt, sagte der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf, am Sonntag vor der Presse. "Es werden am Nachmittag sicherlich noch weitere hinzukommen." Laut der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml sind neben vielen mild verlaufenden Fällen auch "zwei, drei Patienten" schwerer erkrankt. Bayern gehört neben Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg in Deutschland zu den am stärksten von der Epidemie betroffenen Bundesländern.
Andere Länder hätten im Zuge der Viruskrise "taktische Maßnahmen" ergreifen müssen, sagte Huml. "Ich sehe uns in Bayern noch nicht an diesem Punkt." In Rheinland-Pfalz bleibt der Schulstandort Wachenheim an der Weinstraße auf Anordnung des Gesundheitsamtes ab dem kommenden Montag zunächst für eine Woche geschlossen. Der Grund: Bei einem der mittlerweile 19 bestätigten Infektionsfälle im Land handelt es sich um einen Lehrer, der in Wachenheim arbeitet.
Auch bei BASF BASFn.DE ist ein Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Der Mann aus Neustadt an der Weinstraße sei im Werk in Ludwigshafen beschäftigt, teilte der Chemiekonzern mit. Das Gesundheitsamt in Neustadt und BASF nähmen zu den im unmittelbaren Arbeitsumfeld tätigen Mitarbeitern Kontakt auf. Sie sollen wie der Infizierte selbst zu Hause in Quarantäne bleiben.
In Hessen sind mittlerweile 18 Fälle bestätigt. Alle erkrankten Personen wiesen aktuell milde Verläufe mit keinen oder nur leichten Symptomen auf, teilte das Hessische Ministerium für Soziales und Integration mit. In Hamburg sind 17 Patienten mit Coronavirus-Infektion gemeldet, darunter vier neue Fälle, die in der Nacht zum Sonntag hinzukamen.