Von Adam Claringbull
Investing.com - Der Ölpreis legte am Mittwochmorgen mit der asiatischen Sitzung zu und so summieren sich die Gewinne der vergangenen beiden Tage auf über 11%. Unterstützt wurden die Preise durch die positive COVID-19 Impfstoff Berichterstattung und die ermutigenden US-Rohöllagerbestände.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Januar-Lieferung stieg gegen 5:45 Uhr um 0,92 Prozent auf 44,01 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Dezember ging es um 1,06 Prozent nach oben auf 41,80 Dollar.
Der Ölpreis hat seinen jüngsten Anstieg fortgesetzt, womit sowohl der Brent- als auch der WTI-Future über 40 $ notierten. Die Kursgewinne sind auf positive Nachrichten der COVID-19-Impfstofftests von Pfizer (NYSE:PFE) und einen anhaltenden Rückgang der US-Rohöllagerbestände zurückzuführen.
Die Rohöllagerbestände des American Petroleum Institute (API) zeigten einen Rückgang um 5,147 Millionen Barrel, während die von Investing.com erstellte Prognose bei lediglich 900.000 Barrel lag. In der vorherigen Woche berichtete dir API über eine Abnahme der Rohöllagerbestände um 8,010 Millionen Barrel.
Am Montag kurbelten die von Pfizer präsentierten Daten der COVID-19 Impfstoffergebnisse den Markt an.
"Wenn wir weltweit einen COVID-19-Impfstoff einsetzen können und er so funktioniert, wie Pfizer angekündigt hat, dann wird sich die Nachfrage nach Öl normalisieren und die Preise steigen", sagte David Lennox, Rohstoffanalyst bei Fat Prophets, gegenüber Bloomberg.
"Aber bevor all dies eintrifft, liegt noch ein langer Weg vor uns", fügte er hinzu.
Ermutigende Prognosen für die mittelfristige Rückkehr zu den Nachfrageniveaus von vor der Pandemie tragen ebenfalls dazu bei, den Ölpreis in die Höhe zu treiben. Der Tropensturm Eta droht indes die Produktion der Bohrinseln im Golf von Mexiko zu beeinträchtigen.
In China sinken die Rohöllagerbestände nach Monaten des Wachstums und die Importquoten unabhängiger Raffinerien wurden für das nächste Jahr entgegen den Nachfrageerwartungen angehoben. In Japan hat die Nachfrage bereits fast das Niveau vor der Pandemie erreicht, was die Märkte ebenfalls unterstützt.
Einige Analysten sind jedoch im Hinblick auf weitere Gewinne vorsichtig.
"Von hier aus werden Kursgewinne schwieriger. Die europäischen Lockdowns belasten die Aktivitäten für den nächsten Monat. Es gibt nicht viel, was man tun kann, wenn man einen Markt hat der von Öl überschwemmt ist", sagte Rob Haworth, leitender Anlagestratege bei U.S. Bank Wealth Management gegenüber Bloomberg.
Die Anleger warten nun auf die offiziellen Rohöllagerbestände der U.S. Energy Information Administration.