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Lufthansa- oder Eventim-Aktie? Dieser Coronaverlierer ist jetzt kaufenswert!

Veröffentlicht am 10.03.2020, 09:22
Aktualisiert 10.03.2020, 09:36
© Reuters.
LHAG
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Sowohl CTS Eventim (WKN: 547030) als auch Lufthansa (DE:LHAG) (WKN: 823212) gehören zu den größeren Verlierern des Coronavirusausbruchs. Schließlich bedeuten abgesagte Großveranstaltungen und weniger Reisende für beide Unternehmen empfindliche Umsatzeinbußen. Die starken Ausschläge der Aktienkurse beider Unternehmen sind daher nicht allzu überraschend. Wenn ich mich heute aber entweder für die Lufthansa- oder die Eventim-Aktie entscheiden müsste, dann würde meine Wahl ohne Zweifel auf Europas größten Live-Veranstalter und Tickethändler fallen.

Eventim-Aktie mit bedeutend größerer finanzieller Stabilität In Zeiten steigender oder konstanter Umsätze schenkt man der finanziellen Stabilität eines Unternehmens oftmals weniger Beachtung. Gehen die Umsätze aber deutlich zurück, ist die finanzielle Stabilität alles, was kurzfristig zählt. Hartes und kaltes Geld ist der Sauerstoff von Unternehmen. Je weniger Sauerstoff in Form von Umsätzen oben reinkommt und je weniger Reserven vorhanden sind, desto ungemütlicher wird es.

Bei CTS Eventim sind die Sauerstoffvorräte gut aufgefüllt. Blickt man in die Bilanz zum Stichtag 30. September 2019, sehen wir kurzfristige Vermögenswerte von rund 845 Mio. Euro und kurzfristige Verbindlichkeiten von etwa 837 Mio. Euro. In den Vermögenswerten stecken allerdings stolze 567 Mio. Euro an sofort verfügbaren liquiden Geldmitteln, die auf Bankkonten schlummern. Die Verbindlichkeiten sind hingegen alle nicht sofort fällig.

Anders stellt sich da die Finanzsituation der Lufthansa dar. Kurzfristigen Vermögenswerten von 12 Mrd. Euro stehen kurzfristige Verbindlichkeiten von 17,6 Mrd. Euro gegenüber. Hinzu kommt: Die kurzfristigen Vermögenswerte bestehen nur zu knapp 1 Mrd. Euro aus Bankguthaben und Kassenbeständen. Und weiteren 2,6 Mrd. Euro an kurzfristigen Wertpapieranlagen.

Für Eventim spricht auch, dass in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres nur knapp 10 % des operativen Ergebnisses für Fremdkapitalzinsen aufgewendet werden mussten. Bei der Lufthansa waren es hingegen deutlich schlechtere 20 %.

Die Zahlen zeigen es eindeutig, Eventim kann kurzfristigen Umsatzrückgängen deutlich entspannter entgegenblicken als die Lufthansa. Noch deutlicher fällt das Kräftemessen zugunsten des Konzertveranstalter aus, wenn man bedenkt, dass die aktuelle Situation Eventim gar noch stärker machen könnte.

Eventim könnte gar noch stärker aus der aktuellen Situation hervorgehen Die Geschäfte von CTS Eventim teilen sich auf zwei Bereiche auf. Zum einen veranstalten lokal agierenden Veranstalter unter dem Eventim-Dach europaweit Live-Veranstaltungen. Dafür erhalten sie die Eintrittspreise, die sie natürlich mit den Künstlern teilen müssen. Dort sind die „Margen klein und das finanzielle Risiko sehr hoch“, wie es ein Brancheninsider kürzlich ausdrückte. Besonders kleinere Veranstalter sind diesen finanziellen Risiken deutlich stärker ausgesetzt. Daher bieten sich für Eventim regelmäßig großartige Möglichkeiten, kleinere Veranstalter zum Schnäppchenpreis in das eigene Veranstalternetzwerk aufzunehmen.

Auf der anderen Seite verdient Eventim an der Vermittlung von Tickets. Sowohl von eigens organisierten Veranstaltungen, aber natürlich auch an der Ticket-Vermittlung bei fremden Veranstaltungen. Diese Tickets vermittelt man über die europaweit verteilten Onlineseiten, zu einem ordentlichem Anteil aber auch noch über physische Ticketverkaufsstellen. Dabei kassiert man eine Vermittlungsprovision. Hier gibt es großartige Skaleneffekte. Läuft die Ticketmaschine, können darüber unzählige Tickets vermittelt werden. Steigende Umsätze sorgen also nicht für steigende Kosten. Die Gewinnmargen sind hier entsprechend hoch und können auch künftig weiter steigen.

Das Besondere dabei ist das Zusammenspiel der Bereiche. Mehr eigene Veranstaltungen sorgen für mehr exklusive Ticketvermittlungen auf der Eventim-Plattform. Je mehr Tickets auf der eigenen Plattform vermittelt werden, desto attraktiver wird es für fremde Veranstalter, ihre Tickets auf der Eventim-Plattform anzubieten, um die Hallen vollzubekommen. Und natürlich wird es für kleinere Veranstalter so auch immer attraktiver, sich komplett dem Eventim-Veranstalternetzwerk anzuschließen. Ein sich immer schneller drehendes Schwungrad und ein erfolgserprobtes Geschäftsmodell.

Abgesagten Veranstaltungen und dem zurückgehenden Interesse, an Großveranstaltungen teilzunehmen, könnten nun ganz besonders kleinere Veranstalter zum Opfer fallen. Für ein finanziell stabiles Unternehmen wie CTS Eventim könnten sich so großartige Chancen ergeben, die Geschwindigkeit des oben beschriebenen Schwungrades deutlich zu beschleunigen.

Derartige Chancen sehe ich bei der Lufthansa-Aktie überhaupt nicht. Im Gegenteil, aufgrund der finanziellen Situation wäre ich trotz der vermeintlich supergünstigen Bewertung sehr vorsichtig.

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Sven besitzt Aktien von CTS Eventim. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

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