Die Lufthansa (ETR:LHAG) (WKN: 823212) macht weiter große Schritte in Richtung Normalität. In den ersten drei Monaten des Jahres konnte die Kranich-Airline einen Umsatzsprung um satte 109 % auf 5,36 Mrd. Euro melden. Damit ist man dem Vorkrisenniveau von 7,9 Mrd. Euro schon wieder erheblich näher gekommen.
Das wird auch an der Börse honoriert. Denn während die meisten Aktien seit Jahresbeginn mit deutlichen Kursverlusten zu kämpfen haben, gehört die Lufthansa-Aktie zu den wenigen Gewinnern am Markt. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um mehr als 10 % auf 6,90 Euro zugelegt (Stand: 06.05.2022). Aber kann die Aktie auch noch weiter zulegen oder droht sie in den Abwärtssog des restlichen Marktes abzutauchen?
Lufthansa nähert sich dem Vorkrisenniveau Zumindest hat die Lufthansa gute Chancen, die starke Performance aufrechtzuerhalten. Denn aktuell deutet alles darauf hin, dass die Airline auch in den kommenden Monaten weiteren Auftrieb haben wird. Insbesondere der Tourismus gewinnt wieder an Schwung und beschert der Lufthansa steigende Einnahmen.
Im Gesamtjahr soll die angebotene Kapazität schon wieder 70 % des Vorkrisenniveaus erreichen. Damit ist aber gleichzeitig auch ausgeschlossen, den Umsatz wieder auf Vorkrisenniveau zu hieven. Das ist aber zum Glück kein Problem, solange man die Kosten unter Kontrolle hat. Und hier scheint alles nach Plan zu verlaufen.
Denn im ersten Quartal sind die Kosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich langsamer gestiegen als der Umsatz. Dadurch konnte der Verlust massiv eingedämmt werden. Trotzdem lag der Verlust vor Steuern aber noch bei 690 Mio. Euro. Im Vorjahr hat die Lufthansa sogar noch mehr als 1,3 Mrd. Euro verloren. Noch deutlicher wird der gewaltige Fortschritt, wenn man die Zahlen mit denen des Geschäftsjahres 2019 vergleicht. Damals wurde das Ergebnis noch nicht von den Folgen der Pandemie belastet. Trotzdem ist auch damals ein Verlust vor Steuern von 412 Mio. Euro angefallen.
Ist das der Katalysator für den nächsten Kurssprung? Das erste Quartal ist ganz einfach eins der schwierigsten für die Airlines. Mit ganz viel Glück kann die Lufthansa in diesem Jahr zum ersten Mal seit Jahren zumindest in einem einzelnen Quartal aus den roten Zahlen fliegen. Das gesamte Geschäftsjahr wird aber zweifellos ein weiteres Mal tief in den roten Zahlen bleiben. Der Verlust des ersten Quartals ist nicht einfach aufzuholen.
Aber in dem Quartalsbericht versteckte sich sogar noch eine weitere hervorragende Nachricht. Denn trotz des Verlustes hat das operative Geschäft mehr Geld in die Kassen gespült, als für Investitionen nötig war. Daher konnte die Nettoverschuldung auf 8,2 Mrd. Euro verringert werden.
Zusammengefasst ist die Lufthansa auf dem besten Weg zurück zur Normalität. Die Umsätze steigen kräftig, die Verluste fallen und auch der Schuldenberg schmilzt langsam dahin. Für die Aktie sind das sehr gute Voraussetzungen. Zumindest dürfte es dabei helfen, die Aktie vor dem Absturz zu bewahren.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022