Für die Aktie des dänischen Windkraft-Experten Vestas (DE:VWSB) (WKN: A3CMNS) lief es in den vergangenen zwölf Monaten gar nicht schlecht. Die Aktionäre freuen sich über ein Plus von immerhin 44 %. Das Papier notiert aktuell bei 32,96 Euro (Stand: 11. August 2021). Doch wie sieht es operativ aus? Bietet das Geschäft noch ausreichend Potenzial für zukünftige Erträge?
CEO Henrik Andersen kappt den Ausblick Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand nun einen Umsatz zwischen 15,5 und 16,5 Mrd. Euro. Bisher lag die Prognose bei mindestens 16 Mrd. Euro. Bei der EBIT-Marge strebt das Management einen Wert zwischen 5 und 7 % an.
Der Grund ist in diesen Tagen nicht außergewöhnlich. Wie viele andere Industrie-Unternehmen leidet auch Vestas unter Lieferproblemen. Im zweiten Quartal stagnierten daher die Erlöse bei rund 3,5 Mrd. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT verbesserte sich auf 101 Mio. Euro. Das ist immerhin rund 51 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die Zukunft sieht für Vestas gar nicht so schlecht aus Ich rechne für die kommenden drei Jahre mit einem jährlichen Gewinnwachstum von etwas über 10 %.
Das ist mehr, als wir von anderen dänischen Unternehmen erwarten können. Aber es gibt international eben bessere Alternativen.
Die Vestas-Aktie ist kostspielig Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 42 ist viel zu hoch angesichts der eher durchschnittlichen Aussichten. Auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 7 sagt mir, dass ich eher die Finger von dieser Aktie lassen sollte.
Und auch die magere Dividende schafft es nicht, mich zu trösten. Aktuell erhalten Neueinsteiger gerade einmal eine Dividendenrendite von 0,7 % auf den aktuellen Kurs. Da gibt es aktuell bessere Dividendentitel auf dem Markt!
Doch für die bestehenden Aktionäre ist die aktuelle Bewertung natürlich positiv. Wenn ich die Aktie in meinem Portfolio hätte, würde ich jetzt ernsthaft über einen Teilverkauf nachdenken.
Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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