Investing.com - Nach der brisanten Ankündigung von Microsoft (NASDAQ:MSFT), neue Dienste im Bereich Cybersicherheit einzuführen, gerieten gestern die Aktien der Cybersecurity-Spezialisten gehörig unter Druck.
Microsoft trat mit Wucht in den Bereich Secure Service Edge ein und enthüllte die Produkte Microsoft Entra Internet Access, das als Secure Web Gateway für Web/SaaS-Anwendungen fungiert, und Microsoft Entra Private Access, das Zero-Trust Network Access für private und interne Anwendungen bietet.
Dieser Schritt von Microsoft versetzt Analysten in Alarmbereitschaft, da er das Potenzial hat, die etablierten Akteure der Branche direkt anzugreifen. Trotzdem befinden sich die Angebote von Microsoft noch in einem frühen Stadium.
Laut Morgan Stanley (NYSE:MS) betritt Microsoft nun möglicherweise den größten und letzten großen Markt für Cybersicherheit. Der Software-Gigant tritt in direkte Konkurrenz zu Anbietern von Cloud-Netzwerksicherheit, insbesondere zu Zscaler (NASDAQ:ZS), Cloudflare (NYSE:NET) und Palo Alto Networks (NASDAQ:PANW). Die Aktien dieser Unternehmen sind gestern um über 6 %, 5 % bzw. 7 % gefallen.
Obwohl Microsoft Vorteile wie sein "massives Netzwerk" und "umfangreiche Investitionskapazitäten" hat, glaubt Morgan Stanley, dass es in diesem speziellen Segment schwieriger sein wird, einen substanziellen Marktanteil zu erobern. Dies liegt daran, dass es "weniger Synergieeffekte mit dem bestehenden Microsoft-Portfolio" gibt.
Nach Ansicht von UBS (SIX:UBSG) ist dies zwar negativ für die Anbieter, aber die negative Marktreaktion auf die Zscaler-Aktie scheint übertrieben zu sein. Das gilt insbesondere, wenn man bedenkt, dass Zscaler in erster Linie auf das Unternehmenssegment spezialisiert ist. Die Microsoft Security Edge-Lösung fokussiert sich dagegen in erster Linie auf kleine und mittelgroße Unternehmen.
Die Schweizer Großbank verortet dagegen das Risiko eher bei Anbietern, die im KMU-Bereich tätig sind, wie Cloudflare und auch Fortinet (NASDAQ:FTNT).