Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Morgan Stanley (NYSE:MS) bleibt bis zum Jahresende optimistisch für US-Aktien. Ihrer Meinung nach hat die laufende Bärenmarktrallye noch mehr Luft nach oben, bevor "die sich eintrübenden Fundamentaldaten uns im nächsten Jahr zu tieferen Tiefs führen."
Derzeit ziehen es die Experten vor, sich auf die technische Seite zu konzentrieren, und sehen die Marktbreite weiterhin als Hauptgrund dafür, dass sie auf kurze Sicht bullisch bleiben. Vergangene Woche sorgte Morgan Stanley für Aufsehen, als es in einer Notiz hieß, dass der S&P 500 im ersten Quartal 2023 die Talsohle im Bereich von 3.000 bis 3.300 Punkten erreichen könnte.
"Wir haben einiges an Kritik erhalten, dass unsere Prognose sowohl vom Ausmaß als auch vom Zeitpunkt her zu aggressiv ist. Viele Anleger sind zwar tendenziell bearish, sehen aber noch nicht einmal einen erneuten Retest der 3.500 Punkte-Marke. Nach unserer Einschätzung wurde bei den Tiefstständen im Oktober der hawkishe Höhepunkt der Fed eingepreist, nicht aber ein erheblicher Gewinnrückgang", erklärten die Strategen in einer Kundenmitteilung.
Morgan Stanley geht davon aus, dass die EPS-Schätzungen um 15 bis 20% sinken werden. Daraus ergäbe sich bei einem deutlich niedrigeren EPS ein rezessionsähnlicheres Multiple von 13,5 bis 15 für den S&P 500.
Beschließt die Fed eine Zinspause, könnte der Aktienmarkt ihrer Meinung nach "von der spätzyklischen Pause profitieren", die in der Regel +15 % ausmacht. Allerdings würden Aktien in diesem Falle keinen zusätzlichen Schub durch die "Senkungen vor einer Rezession" erhalten, die nach Einschätzung der Strategen weitere rund +10 % wert sind.