Sydney, 18. Mai (Reuters) - Die schrittweise Rückkehr zum Alltag infolge der weltweiten Lockerung der Beschränkungen haben am Montag die Anleger in Asien aufatmen lassen. "Die Volkswirtschaften Europas und der USA haben wahrscheinlich im April ihren Tiefpunkt erreicht und beginnen langsam wieder zum Leben zu erwachen", erklärte Christian Keller, Ökonom bei Barclays (LON:BARC). "Die eingehenden Daten aus den meisten Volkswirtschaften unterstreichen jedoch die Tiefe des wirtschaftlichen Einbruchs und erhöhen die Risiken für längerfristige Auswirkungen, die die Erholung untergraben könnten." Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, äußerte sich am Wochenende zurückhaltend in einem Interview: Eine wirtschaftliche Erholung in den USA könne sich bis ins nächste Jahr hinziehen und eine vollständige Erholung von einem Coronavirus-Impfstoff abhängen. Anleger sind auch durch die jüngsten Daten aus Japan verunsichert. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ist im ersten Quartal in eine Rezession gerutscht. Die Pandemie hat Lieferketten und Unternehmen massiv gestört, insbesondere in handelsabhängigen Ländern wie Japan und China. Zur Unsicherheit trugen auch die Handelsspannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China bei: Der Streit über den Einfluss des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei HWT.UL eskalierte am Freitag. Während die USA weitere Beschränkungen für das Unternehmen verkündeten, drohte China im Gegenzug mit Maßnahmen gegen die US-Konzerne Apple AAPL.O , Cisco CSCO.O , Qualcomm QCOM.O und Boeing (NYSE:BA) BA.N . Börse in Tokio hat sich am Montag zunächst stärker gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index .N225 lag im Verlauf 0,7 Prozent höher bei 20.178 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index .TOPX stieg um 0,4 Prozent und lag bei 1460 Punkten.
Die Börse in Shanghai .SSEC lag 0,5 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen .CSI300 gewann 0,6 Prozent. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans .MIAPJ0000PUS stieg um 0,2 Prozent.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,1 Prozent auf 107,10 Yen JPY= und stagnierte bei 7,1031 Yuan. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9714 Franken CHF= . Parallel dazu stieg der Euro EUR= um 0,1 Prozent auf 1,0824 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0515 Franken EURCHF= . Das Pfund Sterling GBP= stagnierte bei 1,2105 Dollar.